Ben Shelton: „Wenn man gegen Frances spielt, dann wird physisch“.
Es war klar, dass heute ein Amerikaner bei den US Open ins Halbfinale einziehen wird. Die Frage war nur: Wird es der favorisierte Frances Tiafoe, der für das Turnier auf Platz 16 eingestuft wurde, oder Ben Shelton, die Nummer 47 der Weltrangliste. Nach einem harten Match setzte sich der 20-jährige aus Atlanta mit 6:2, 3:6, 7:6, 6:2 durch. Nun wartet Novak Djokovic auf Ben Shelton. Mehr unter: www.usopen.org.
Ben, im letzten Jahr kam nach dem ersten Match im Hauptfeld das Aus. Wie ist es also, zum ersten Mal im Halbfinale bei den US Open zu stehen?
Ben Shelton: Es ist unglaublich, weil es das erste Mal überhaupt bei einem Grand Slam ist und dann auch noch ausgerechnet bei den US Open. Es ist einfach absolut unglaublich und ich bin super, super glücklich.
Und was war heute der Schlüsselmoment für den Sieg?
Ben Shelton: Wenn man gegen Frances spielt, weiß man, heute wird es physisch. Doch heute kam auch noch das Wetter dazu … es war so schwül. Selbst ohne ein Match gegen Frances hätte ich heute geschwitzt. Und dann steht da dieser Kerl, der einem alles abverlangt. Wenn man nicht bereit ist, zu laufen und hart zu schlagen, dann geht man gnadenlos unter. Ich denke, bei 75 Prozent der Ballwechsel waren wir beide am Ende einfach nur fertig. Aber was soll man machen, außer richtig hart zu sein und über das Limit zu gehen. Ich denke, das war heute der Schlüssel.
Sie strahlen immer so viel Freude aus. Wie sieht es in Ihnen aus?
Ben Shelton: Das, was die Leute sehen, das fühle ich auch in diesem Moment. Und natürlich verspüre ich viel Freude in so einem Match. Wenn ich meine Familie und Freunde in der Box sehe und sie mich anlächeln, wenn ich diese Fans sehe und ich liebe einfach Tennis. Ich stehe bei den US Open im Viertelfinale, natürlich verspüre ich Freude. Auch wenn man total kaputt ist!
Nun geht es gegen Novak Djokovic. Was denken Sie?
Ben Shelton: Ich bin sehr glücklich, dass ich jetzt zwei Tage frei habe. Normaler weiß, will man zu Beginn des Turniers nicht solche langen Pausen haben. Aber je weiter man in so einem Turnier kommt, umso besser werden die Spieler. Dann sind zwei freie Tage schön zum Regenerieren … und gegen Novak muss fit sein.
Bei den Australian Open 2023 haben Sie nach der Niederlage im Viertelfinale angedeutet, dass Ihnen auch die Kraft ausgegangen ist. Jetzt sind Sie sogar noch eine Runde weiter. Wie steht es also um die Kraftreserven?
Ben Shelton: Meine körperliche Fitness hat sich in diesem Jahr deutlich verbessert. Aber ich glaube, viel wichtiger als der körperliche Aspekt ist die mentale Fitness. In dem Punkt bin ich deutlich noch mehr gereift. (US Open/TX)