Béla Réthy: „Das emotionalste Spiel war mein erstes Endspiel, 1996 in Wembley“.
Nach 380 Livespielen in 35 Jahren als TV-Kommentator, jeweils drei Endspielen bei WM und EM, hat Béla Réthy am Mittwoch an seinem 66. Geburtstag mit dem WM-Halbfinale zwischen Frankreich und Marokko seinen Abschied genommen. Leicht fiel ihm das nicht. Im ersten Interview mit „Sportradio Deutschland“: „Das war keine Entscheidung von mir“. Noch mehr gibt es unter www.sportradio-deutschland.de.
Wie kam es zu dem Ende nach der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar?
Béla Réthy: Das war keine Entscheidung von mir. Es gibt eine Altersgrenze bei den Öffentlich-Rechtlichen, so etwas wie eine Rente. Und dieses Alter habe ich erreicht. Kanzler Olaf Scholz will, dass wir länger arbeiten, aber das kommt später. Von der Substanz her hätte ich noch weiter kommentieren können!
Wie sieht denn dann die weitere Zukunft aus?
Béla Réthy: Ich werde dem Fußball immer treu bleiben, werde immer wieder in das eine oder andere Stadion gehen. Privat werde ich in vier Jahren bei der Fußball-WM eine sehr schöne Tour durch Mexiko und Kalifornien machen. Werde dort Kollegen besuchen und sie zum Essen einladen und mich dann dort in das eine oder andere Stadion setzen und einfach nur schauen. Überhaupt nicht arbeiten. Einfach einmal nur Fußball schauen und genießen.
Sie haben viele große Spiele in Ihrer langen Karriere live kommentiert. Gibt es ein Spiel, welches besondere emotionale Erinnerung bis heute in Ihnen weckt. Oder gibt es so etwas wie das emotionalste Spiel vielleicht gar nicht?
Béla Réthy: Das emotionalste Spiel war mein erstes Endspiel, 1996 in Wembley, mit dem „Golden Goal“ von Oliver Bierhoff. Dazu kommt: Ich liebe Wembley, das ist so etwas wie mein zweites Wohnzimmer. Ich hatte dort als Kommentator und als Fan viele tolle Erlebnisse. Hervorheben möchte ich an dieser Stelle auch noch das 7:1 im Halbfinale der Weltmeisterschaft 2014 gegen Brasilien. (Sportradio Deutschland/TX)