Beat Wehrle: „Gleichberechtigung ist tatsächlich immer noch ein Thema“.
In Milton Keynes, bei Volkswagen UK, gab es eine interessante Podiumsdiskussion rund um das Thema „Gleichberechtigung und Diversität im und durch Sport“. An der Diskussion nahm unter anderem Beat Wehrle teil. Der Programm-Vorstand terre des hommes stellte sich im Anschluss an die recht intensive Diskussion auch noch den medialen Fragen und ging auf die Gleichberechtigung sowie Vielfalt im Sport ein.
Wie weit ist die Diversität im Sport?
Beat Wehrle: Diversität im Sport … Gleichberechtigung ist tatsächlich immer noch ein Thema, welches wir jeden einzelnen Tag auch in der Realität des Sports sehen. Daran kann man erkennen, dass wir noch einen weiten Weg vor uns haben.
terre des hommes, deren offizieller Vertreter ich bei dieser wichtigen Runde war, hat diese Themen sehr stark in seiner Projektarbeit verankert. Ich finde es sehr gut, den Austausch zu pflegen und solche Themen aus verschiedenen Gesichtspunkten zu betrachten … damit aus der Diskussion heraus, Themen bearbeitet werden.
Kann der Sport die Lösung für die Gleichberechtigung sein?
Beat Wehrle: Ich denke, man nimmt es punktuell im Spitzensport wahr und versucht dann, die eine oder andere Sache auch zu verbessern. Es ist natürlich nicht nur ein Problem im oder des Spitzensports, es ist ein Problem der Gesellschaft. Von daher muss das Problem gesellschaftlich angegangen werden, nicht allein vom Sport oder vom Spitzensport. Der Einsatz ist lobenswert, aber eben nur punktuell. Es muss aus der Gesellschaft heraus eine Sensibilisierung stattfinden, dass die Ungleichheiten als nicht mehr haltbar wahrgenommen werden.
Trotzdem ist solch eine Diskussionsrunde sehr wichtig, weil es ein kleiner Schritt in die richtige Richtung ist. Jeder Schritt zählt und die Schritte im Sport finden teilweise mehr Beachtung. Daher sind diese Events gut!
Gibt es denn überhaupt die Lösung?
Beat Wehrle: Nein! Aber wir wissen, terre des hommes ist nur ein kleiner Tropfen. Doch viele Tropfen ergeben irgendwann einen Bach, einen Fluss und am Ende gar einen reißenden Strom. Von daher werden viele Projekte mit oftmals völlig anderen Ansätzen zur Lösung. Deshalb begrüße ich die Ansätze im Sport, im Fußball!
Welches Projekt setzt terre des hommes aktuell dafür um?
Beat Wehrle: Wir haben ein Projekt für Kinder, aus schwierigen Verhältnissen, die über den Straßenfußball als Gruppe agieren sollen. Ohne Eskalation, ohne Gewalt. Für viele ein schwieriger Prozess, weil die Prägung durch das Umfeld besteht. Aber wir wollen diesen Kindern durch den Straßenfußball, durch den Spaß am Fußball, Werte wie Gleichberechtigung vermitteln. Wir erkennen auch schon Erfolge, darum wollen wir dieses Projekt in Zukunft ausweiten.
Fußball als elementarer Baustein?
Beat Wehrle: Als elementarer Baustein nicht, aber als wichtiger Faktor. Fußball ist die größte Plattform, die wir weltweit im Sport haben. (Volkswagen/TX)
©Volkswagen