Barbara Lohse: „Zunächst ist es wichtig ein gutes Ganzkörpertraining zu machen“.
Der Sommer kommt, aber der Sommerbody fehlt noch. Wie trainiert man effizient und wirkungsvoll? Denn die Lust am Workout vergeht recht schnell, wenn man gar keine Erfolge sieht. Barbara Lohse, Produktmanagerin sowie Sportwissenschaftlerin bei Prime Time fitness, verrät im Interview zwar keinen Abkürzung zum Traumbody, aber die Sportwissenschaftlerin erläutert nachvollziehbar, was es zu beachten gilt.
Frau Lohse, der Winter verabschiedet sich langsam und eh man sich versieht ist auch schon der Sommer da. Oftmals ohne „Bikinifigur“. Wann sollte man in den Regel mit dem intensiven Training für den Sommer starten?
Barbara Lohse: Unsere Trainingstipps für die Bikinifigur sind eigentlich ein Anstoß für die, die eh schon regelmäßig im Training sind. Denn es sind effiziente Übungen zur Unterstützung oder aber als zusätzlich Anregung, um an der einen oder anderen Problemstelle zu arbeiten. Wenn man lange gar nicht sportlich aktiv war, dann hilft nur ein permanentes Training, man muss das ganze Jahr dran bleiben. Das Training hilft nicht nur der Figur, sondern auch dem Allgemeinzustand, der Gesundheit und dem Aussehen. Man fühlt sich viel besser und fitter, voller Tatendrang.
Fängt man im Frühjahr an, ist die Chance noch groß bei regelmäßigem Training und einer gesunden Ernährung bis zum Hochsommer die Figur positiv zu verändern. Wir sprechen von zwei- besser dreimal Training die Woche. In den ersten drei Monaten hat man schnellen, sichtbaren Erfolg. Ich erinnere mich an ein Mitglied bei uns bei Prime Time fitness, der in zwei Monaten seinen 50. feiern wollte und dafür eine gute Figur haben wollte, sichtbar fit und gesund aussehen wollte. Das haben wir und er mit Personaltraining viermal die Woche geschafft. Das Mitglied hat sich strikt an die Ernährungsvorgaben gehalten und ist eisern ins Training gekommen.
Es nur mit einer Diät zu versuchen, funktioniert nicht. Mit einer Diät ohne Training nimmt man den falschen Stellen ab, man verliert zu viel Muskelmasse.
Viele Menschen in Deutschland trainieren regelmäßig, doch sichtbare Erfolge bleiben bei einer Vielzahl aus. Wie trainiert man effizient und wirkungsvoll?
Barbara Lohse: Es hilft nicht, sich im Sportcenter auf ein Rad zu setzen und dann ein Buch zur lesen, um nach einer Stunde ausgelesenem Buch zu sagen: „Ich habe Sport gemacht, ich habe mir eine Sahnetorte verdient“. Man muss sich leider quälen beim Sport, anders geht es nicht. Man muss einen guten Trainer haben, oder einen guten Club, um langsam in einen Trainingsrhythmus zu finden. Man braucht einen Trainingsplan, der zum Naturell passt. Der Spaß muss erhalten bleiben, damit man sich gerne quält. Man muss in jedem Training an die individuellen Grenzen gehen, sonst wird es nichts. Viele kennen aber gar nicht ihre Grenzen und werden da auch niemals annähernd hinkommen, wenn sie nicht durch einen guten Plan und einen guten Trainer dahingeführt werden.
Dann komme ich noch einmal auf den Anfang zurück. Wie viel Gewicht kann man nach diesem Ansatz pro Monat verlieren, für die „Bikinifigur“?
Barbara Lohse: Einfach die Waage vergessen. Ich besitze zum Beispiel gar keine und auch in unseren Clubs wird man keine finden. Denn ein Gewicht sagt überhaupt nichts aus. Das spezifische Gewicht von Muskeln wiegt mehr als Fett. Bei uns gibt es nur die Innbody-Waage die unter anderem das Verhältnis von Muskeln zu Fett aufzeigt. Ansonsten ist eventuell noch die Hose vom letzten Sommer ein sehr guter Indikator, ob sich etwas an der Figur verändert hat. Man verliert durch Training nicht allein nur Gewicht, sondern man formt beziehungsweise man formt um!
Gibt es wirkungsvolle Übungen, die Sie fürs Training empfehlen können?
Barbara Lohse: Zunächst ist es wichtig ein gutes Ganzkörpertraining zu machen, nur mit moderatem Gewicht. Es sollten die großen Muskelgruppen angesprochen werden, die für eine große Energieverbrennung sorgen. Wichtig ist vor dem Training eine Anamnese zu machen, damit man weiß, wo die wirklichen Schwachpunkte des Körpers stecken. Vernachlässigt wird bei vielen die Mobilität. Sie ist enorm wichtig, um Übungen richtig ausführen zu können. Ich kann nur davor warnen jetzt für einen flachen Bauch mal so einfach mit Bauchmuskelübungen zu beginnen, das hilft nicht und bewirkt eher Schmerzen in anderen Regionen. Ebenso ist es nicht sinnvoll nur YouTube zu schauen und dort ein paar Übungen zu machen. Ohne Anleitung, geht das am Anfang nicht und führt nach einiger Zeit zum Gang zum Orthopäden. Aus der Praxis weiß ich; einfach vormachen und nachmachen funktioniert nicht. Selbst wenn ich sage: „Schau Dir im Spiegel an, was Du machst“ … es hilft nicht, weil man die Fehler einfach nicht selber sieht.
Sollte man Übungen täglich machen, oder in einem Wechsel?
Barbara Lohse: Man kann schon täglich trainieren, aber dann zählt man eher zu den Leistungssportlern, die wissen was sie wann machen können. Regeneration der Muskeln nach dem Training ist wichtig. Wenn man einen guten Plan hat und die Zeit täglich zu trainieren hat, geht das schon. Wie bereits angedeutet ist der Wechsel der Muskelpartien, die bearbeitet werden, essenziell oder im Wechsel mit Mobility oder Stretching. Ein Wechsel der Muskelbelastung ist aber nicht so einfach.
Man liest oder hört oft von einem „Schummeltag“ in der Woche. Bei Leuten, die das ganze Jahr über die „Bikinifigur“ haben. Wenn ich aber erst auf dem Weg zur „Bikinifigur“ bin, ist dann so ein „Schummeltag“ empfehlenswert?
Barbara Lohse: Hier kann ich nur meine ganz persönliche Meinung kundtun: Ich finde man sollte das ungesunde Essen einfach generell weglassen, aber sich auch mal eine Kleinigkeit wie beispielsweise ein Stückchen Kuchen oder eine Schokolade genussvoll gönnen. Aber in Maßen!
Um die Figur dann zu halten, muss man immer so trainieren?
Barbara Lohse: Das ist sehr einfach zu beantworten: Ja! Aber ich kann versichern, ist man erst einmal in einem guten Trainingsflow, dann will man es nicht missen. Es wird zu einer gesunden Sucht. Die Frage stellt sich dann nicht mehr! (TX)
Danke für diese Erläuterungen!
Sie müssen eingeloggt sein, um ein Kommentar abzugeben.