Audrey Cordon-Ragot: „Ich glaube, ich bin ein guter Kopfsteinpflaster-Fresser“.
Die Fahrerinnen sind sich der Bedeutung bewusst und bereiten sich auf die erste Ausgabe von Paris-Roubaix Femmes an diesem Samstag vor, nachdem das Debüt auf dem nordfranzösischen Kopfsteinpflaster schon zweimal wegen der Pandemie vereitelt wurde. Die Französin Audrey Cordon-Ragot hat dabei nichts dem Zufall überlassen, um diesen historischen Moment zu einem großen Fest zu machen.
Was verbinden Sie mit Paris-Roubaix?
Audrey Cordon-Ragot: Jeder, der hier gewonnen hat, stuft diesen Sieg höher ein als seine anderen Siege. Es hat eine legendäre Aura, weil es ein Rennen für Krieger ist, bei dem Radsportgeschichte geschrieben wird. Ich erinnere mich unter anderem an den Sieg von Peter Sagan über Silvan Dillier … auf dem Podium gibt es immer wieder Überraschungen, sogar auf dem obersten Treppchen, wie damals, als etwa Mathew Hayman den Sieg aus der ersten Reihe holte.
Für mich ist das Velodrom das schlagende Herz von Paris-Roubaix … es ist wie eine römische Arena. Die Zuschauerinnen und Zuschauer wollen die wilden Tiere in dem Velodrom sehen, und oftmals geht es nur um eine Gruppe von Fahrern. Allein als Fan dorthin zu gehen, ist immer schon sehr emotional.
Gibt es den idealen Fahrer, folglich die ideale Fahrerin, für Paris-Roubaix?
Audrey Cordon-Ragot: Ich befinde mich genau in der Mitte zwischen zu leicht und zu schwer! Die richtige Technik besteht darin, so oft wie möglich auf dem Sattel zu bleiben und den ganzen Körper zu lockern.
Ich glaube, ich bin ein guter Kopfsteinpflaster-Fresser. Die Positionierung wird auch bei der Anfahrt zu den Kopfsteinpflasterabschnitten entscheidend sein, ich denke, meine Erfahrung sollte mir hier helfen, denn ich habe viel gelernt, wenn es darum geht, um meinen Platz im Feld zu kämpfen.
Ich unterhielt mich mit John Degenkolb und auch mit Mads Pedersen, die mir Tipps gaben, wie etwa keine Handschuhe zu tragen. Ich dachte, sie würden sich nur über mich lustig machen, aber ich habe den Rat befolgt und bin ohne eine einzige Blase davongekommen … durch die Verschiebungen habe ich bereits einige Aufklärungen hinter mir und noch eine weitere auf der Liste. Da wir unsere Roubaix-Räder sonst nirgendwo einsetzen, muss man ein Gefühl für das Rad bekommen und viel testen, um den richtigen Reifendruck zu ermitteln.
Wie sieht das perfekte Szenario aus?
Audrey Cordon-Ragot: Die ideale Situation ist: Im Sektor Carrefour de l’Arbre kann ich einen Angriff inszenieren, auf den letzten 15 Kilometern richtig Vollgas gebe und aus eigener Kraft ins Velodrom einfahren … mein Tritt ist auch stark genug, um für eine Überraschung zu sorgen, wenn es zum Sprint kommt, wenn ich in einer kleinen Gruppe ins Ziel komme, habe ich jedoch viel mehr Chancen.
Trek-Segafredo hat außer mir noch andere Karten, etwa mit Elisa Longo Borghini, der neuen Europameisterin Ellen van Dijk oder Liz Deignan. (ASO/TX)
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