Anna-Maria Wagner: „Eine große Erleichterung, oder die Freude überwiegt“.
Die amtierende Judo-Weltmeisterin Anna-Maria Wagner hat bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio die Bronze-Medaille gewonnen und dem Deutschen Judo-Bund damit die zweite Medaille in Japan gesichert. Die 25-jährige aus Ravensburg besiegte die Kubanerin Kaliema Antomarchi im kleinen Finale der Klasse bis zu 78 Kilogramm. Im Interview spricht Anna-Maria Wagner über ihren Erfolg von Tokio.
Das Ziel war Gold, jetzt ist es Bronze. Wie zufrieden bist Du?
Anna-Maria Wagner: Ich bin überglücklich. Am Ende des Tages ist man einfach nur noch froh über eine Medaille und dann spielt die Farbe keine Rolle mehr.
Wie viel Anspannung ist nach dem Kampf abgefallen?
Anna-Maria Wagner: Eine große Erleichterung, oder die Freude überwiegt. Es war schon immer ein Kindheitstraum überhaupt einmal bei Olympia zu sein und dann am Ende des Tages hier mit einer Medaille zu stehen, ist einfach … unbeschreiblich.
Was hast Du Dir als Motivation vor dem Kampf zu geschrien?
Anna-Maria Wagner: Für mich gab es nur den Fokus, meinen angeschlagenen Arm noch einmal auszublenden … ich wollte die Medaille so sehr und ich wollte sie auch nicht mehr hergeben. Mit betreten der Matte habe ich den Schalter umgelegt, dann ist alles egal. Voller Fokus. Voller Kampf … es ist mir Gott sei Dank sehr gelungen. Ich habe meinen Arm gar nicht mehr gemerkt und als ich dann auch noch geworfen habe, dann wusste ich, nur noch über die Zeit bringen. Es ist auf jeden Fall deutlich einfacher als noch eine Wertung zu holen. Ja, es hat alles super geklappt.
Wie hart war die Vorbereitung auf Tokio denn für Dich?
Anna-Maria Wagner: Sie war sehr hart, vor allem psychisch. Es war einfach ein Auf und Ab. Natürlich war die Absage erst einmal ein Rückschlag. Im Endeffekt hat mir, glaube ich, dieses eine Jahr mehr einfach auch gut getan. Ich war letztes Jahr bereit und hatte mich ja auch qualifiziert, aber ich glaube, erst in diesem Jahr war ich auch bereit für eine Medaille. Ich konnte noch einmal an einigen Baustellen arbeiten und habe das Jahr wirklich sehr gut genutzt. Ich bin auch Weltmeisterin geworden, was super war. Deshalb glaube ich, dass mir dieses zusätzlich Jahr ganz gut getan hat und ich vielleicht jetzt auch gar nicht mit meiner Medaille hier oben stehen würde.
Wie wird die Medaille in der Heimat aufbewahrt, oder platziert?
Anna-Maria Wagner: Das habe ich mir noch gar nicht überlegt, aber diese Medaille wird so stehen, dass sie auch alle sehen, die beim mir zu Besuch kommen. (DSM/TX)
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