Andreas Obst: „Jetzt müssen wir eine Schippe drauflegen, physischer sein“.
Die Basketballer des FC Bayern München stehen bereits nach zwei Spielen in der Halbfinal-Serie in der easyCredit Basketball-Bundesliga mit dem Rücken zur Wand. Beide Heimspiele gegen ratiopharm Ulm gingen verloren. Auf das 69:87 folgte ein knappes 88:93. Wobei ein super starkes letztes Viertel der Bayern einfach zu wenig für einen Sieg war. Am Freitagabend kann Ulm die Serie in eigener Halle schließen.
Andreas, 34 Punkte gemacht, am Ende aber auch das zweite Spiel der Serie im heimischen Audi Dome verloren. Was heute zum Sieg gefehlt?
Andreas Obst: Ich denke, wir hatten ein paar Mal die Möglichkeit die Partie noch zu drehen, haben es aber irgendwie nicht umgesetzt. Es hat der letzte Schritt gefehlt. Es waren ein paar Ballverluste, zwei oder drei Würfe, die einfach nicht gefallen sind. Defensiv haben wir ein paar einfache Dinge zugelassen, wobei wir, wie ich finde, in der ersten Halbzeit eigentlich ganz gut standen. Wir hatten die richtige Einstellung, aber es hat der letzte Schritt gefehlt.
Am Freitag droht in Ulm bereits das Saisonaus, via Sweep raus im Halbfinale. Was muss sich im Vergleich zu den beiden Heimspielen nun ändern?
Andreas Obst: Uns fehlt es gerade etwas an Selbstvertrauen und an Energie. Wir konnten nicht so viel Gas geben und Ulm wollte es am Ende mehr. Jetzt müssen wir eine Schippe drauflegen, physischer sein und zeigen, dass wir es mehr wollen.
Wie analysieren die beiden Coaches dieses zweite Halbfinale?
Andrea Trinchieri: Ich glaube, dass mein Team heute hart gespielt hat. Sie haben sehr schwere Würfe genommen, das hat uns etwas das Selbstbewusstsein geraubt. Aber im letzten Viertel haben wir wirklich um jeden Ball gekämpft und alles gegeben. Ich denke, wir haben um die zehn Ballverluste provoziert. Es gibt immer Hoffnung. Es steht 2:0 und jeder denkt, es ist vorüber. Aber es ist erst vorbei, wenn es wirklich vorbei ist. Wir haben gezeigt, wie es gehen kann, das müssen wir über 40 Minuten auch mental wiederholen … heute hat uns das dritte Viertel das Spiel gekostet, im letzten Viertel haben wir aber großartig gespielt. Ulm spielt sehr gut und erlebt einen großen Moment, doch der war im letzten Viertel vorbei. Wir müssen geduldig sein, komplett dagegenhalten, wenn sie wieder gut spielen, und da sein, wenn ihr Level runtergeht. Denn das wird passieren!
Anton Gavel: Wir haben es unnötig spannend gemacht. Ich glaube, wir haben im dritten und vierten Viertel besser gespielt und dann viele Bälle einfach weggeworfen. Das darf uns nicht passieren. Daran müssen wir arbeiten … es soll nicht hochnäsig klingen, aber wir waren 14, 15 Punkte vorne. Das haben wir uns herausgespielt und dann irgendwie beinahe wieder vergeben. Aber immerhin ist es am Ende ein Sieg. Trotzdem muss das noch besser werden. Jetzt geht es darum, mental stark zu sein … noch einen einzigen Sieg zu holen. (MagentaSport/TX)
Foto: Andreas Obst Copyright MagentaSport