Alfred Gislason: „Am Ende waren die Franzosen aber breiter aufgestellt“.
Gegen Frankreich mussten die deutschen Handballer die erste Niederlage bei der Heim-Europameisterschaft hinnehmen. Mit 33:30 setzte sich der Rekordweltmeister gegen die DHB-Auswahl von Bundestrainer Alfred Gislason durch. Damit gewinnt Frankreich die Gruppe vor Deutschland. Beide Mannschaften waren schon zuvor für die Hauptrunde qualifiziert. Am Donnerstag geht es dann bereits in Köln weiter.
Herr Gislason, eine knappe Niederlage gegen Frankreich. Ihr Fazit?
Alfred Gislason: Ich bin stolz auf die Jungs, das war phasenweise sehr gut. Zehn Minuten vor Schluss sind wir mit dem Ausgleich wieder reingekommen. Am Ende waren die Franzosen aber breiter aufgestellt und körperlich extrem stark, wir sind hingegen etwas müde geworden und machten zudem auch nicht mehr die leichten Tore aus dem Rückraum. Hinten hatten wir wieder einen großartigen „Andi“ Wolff im Tor, aber letztlich war Frankreich besser. Da verwerfen wir vorne zu viel und dann kassieren wir im Rückzug einen leichten Gegentreffer.
Am Donnerstag beginnt die Hauptrunde, Deutschland spielt in Köln gegen Ihr Geburtsland. Wie bewerten Sie den Start in die Hauptrunde?
Alfred Gislason: Das Spiel am Donnerstag gegen Island wird natürlich besonders für mich, gegen das eigene Land. Aber ich bin der Trainer von Deutschland, meine ganze Familie wird dabei sein. Selbstverständlich wären zwei Punkte jetzt großartig gewesen, aber wir wussten, dass dafür alles hätte klappen müssen.
Nikola, Sie haben in Frankreich und Spanien alles auf Vereinsebene gewonnen und mit Frankreich haben Sie auch alles gewonnen. In Ihrer Zeit beim THW Kiel haben Sie national und international ebenfalls alles gewonnen. Für einen Spieler mit dieser Vita, was bedeutet der Sieg über Deutschland?
Nikola Karabatic: In Deutschland ist es immer schwer zu spielen, in Berlin natürlich ganz besonders … es war heute ein großer Kampf zwischen beiden Mannschaften. Wir waren gegen die Schweiz nicht gut, haben deshalb nur unentschieden gespielt. Deswegen wollten wir heute unbedingt ein anderes Gesicht zeigen. Auch wenn wir nicht unseren besten Handball gezeigt haben, haben wir immer gekämpft und die Nerven nicht verloren. In der 1. Halbzeit hat es Deutschland sehr gut gemacht, wir sind dann langsam in das Spiel zurückgekommen und konnten dann auch, in der 2. Halbzeit, in Führung gehen. Dann kam Deutschland wieder ran, wir haben in dieser Phase aber eine sehr gute Abwehr gespielt, sehr gut geblockt und wichtige Tore geworfen. „Andi“ Wolff hat wieder super gehalten. (TX)