Daniel Hopp: „Hinter jedem Trainer stecken andere Gründe“.
Die Adler Mannheim stecken in der PENNY DEL in einer handfesten Ergebniskrise! Coach Johan Lundskog und Manager Jan-Axel Alavaara wurden entlassen. Neuer starker Mann ist: Dallas Eakins! Der Coach ist in Deutschland ein unbeschriebenes Blatt, hat bisher nur in Nordamerika gespielt und dann trainiert. Daniel Hopp, bei den Adler Mannheim geschäftsführender Gesellschafter, sprach bei „MagentaSport“.
Wie kam es zum kompletten Wechsel in der sportlichen Führung?
Daniel Hopp: Wir sind in den vergangenen Wochen in eine Abwärtsspirale geraten. Man hat in den letzten Spielen gesehen, dass die Mannschaft sich aus der Situation nicht mehr herausarbeiten kann. Wir haben in München einen ernüchternden Auftritt hingelegt. Wir waren der Meinung, dass wir einen neuen Impuls brauchen. Nicht nur auf der Trainerbank, auch in der sportlichen Leitung. Die Möglichkeit, Dallas Eakins in Doppelfunktion zu bekommen, war dann auch ein ausschlaggebender Punkt, um zu sagen, den Schritt gehen wir … wir sind als Verein verpflichtet, uns auf solche Situationen vorzubereiten. Es ist nie schön, aber wir müssen trotzdem immer nach vorne schauen. Wir mussten schauen, welche Optionen es gibt. Natürlich habe ich nicht am Sonntagabend das erste Mal mit dem Coach gesprochen, sondern in den Tagen zuvor, um mögliche Optionen abzuklopfen. Am Sonntag ist die Entscheidung gefallen, dass wir den Schritt gehen möchten.
Warum ist das Dallas Eakins der richtige Coach?
Daniel Hopp: Mit dem Coach haben wir die richtige getroffen. Davon bin ich wirklich überzeugt … er hat die Erfahrung, er hat lange auf ganz hohem Niveau trainiert und trainieren lassen. Ich kenne ihn lange. Er identifiziert sich sehr mit seinen Vereinen. Er hat mir klargemacht, wie sehr er auf diese Aufgabe brennt.
Der Vertrag gilt jedoch erst einmal bis zum Saisonende. Warum?
Daniel Hopp: Wir können uns das absolut längerfristig vorstellen. Das ist auch mein Wunsch. Dahingehend werden wir arbeiten.
Wieso arbeitet Dallas Eakins in Doppelfunktion?
Daniel Hopp: Wir haben darüber diskutiert, wo dieser Verein aktuell steht. Auf dem Eis, sportlich, aber auch strategisch nach vorne. Da sind wir schnell zu der Lösung gekommen, dass er beide Positionen macht. Er ist bei mir an der Stelle auch offene Türen eingerannt, da ich der Meinung bin, dass wir in der aktuellen Situation und mit Blick auf die Zukunft an der Stelle den besten Schritt machen, wenn wir dem Coach die komplette Verantwortung im sportlichen Bereich geben.
Coach Johan Lundskog war sehr jung. Ist die Probe gescheitert?
Daniel Hopp: Wir sind abhängig von Ergebnissen. Wenn man auf dem 9. Platz ist, muss man sich fragen, ob man sich auf dem richtigen Weg befindet. Kurz-, mittel-, und langfristig. Wir haben es mit Nein beantwortet. Deshalb haben wir gesagt, dass wir die Reißleine ziehen wollen. Der Coach Johan Lundskog ist bei uns gescheitert. Das muss man leider einfach anerkennen.
Warum scheitern so die Coaches in Mannheim?
Daniel Hopp: Es ist zu viel! Da sind wir auch nicht stolz drauf. Hinter jedem Trainer stecken andere Gründe. Ich kann die Vergangenheit nicht ändern. Wir müssen für die Zukunft aber die richtigen Entscheidungen nun treffen.
Der Vertrag von Manager Jan-Axel Alavaara würde erst im Oktober bis 2026 verlängert. Nun das Aus. Ist denn diese Entscheidung stimmig?
Daniel Hopp: Nein, das ist so gar nicht stimmig. Das ist ein Fehler, den wir gemacht haben. Den muss ich mir auch ankreiden. Dafür tragen wir auch die Verantwortung. Insbesondere ich. Auch auf der wirtschaftlichen Seite. Wenn man jedoch feststellt, dass man eine falsche Entscheidung getroffen hat, ist es noch falscher, diese nicht zu revidieren. Wir haben gesehen, dass wir strategisch nicht mehr auf dem richtigen Weg sind. In der Krise zeigt es sich oft, ob man noch auf dem richtigen Weg ist und ob man sich da gemeinsam rausarbeiten kann. Das habe ich nicht mehr gesehen. Dann ist es unsere Pflicht, zu reagieren. (MagentaSport/TX)