Sebastian Furchner: „Es ist keine Entscheidung gegen die Grizzlys“.
Rekordspieler Sebastian Furchner wird die Grizzlys Wolfsburg sofort verlassen. Auf der einen Seite waren familiäre Beweggründe entscheidend, auf der anderen Seite eine sich neu bietende sportliche Herausforderung. 2008 kam der Kaufbeurer nach Wolfsburg. Für eine lange Zeit trug der ehemalige Nationalspieler dann das „C“ auf der Brust. Zur Saison 2022/23 dann der direkte Wechsel vom Eis ins Management.
Sebastian, warum der sofortige Abschied von den Grizzlys Wolfsburg?
Sebastian Furchner: Ich habe den Grizzlys unheimlich viel zu verdanken und hier die rein sportlich gesehen beste Zeit meines Lebens gehabt. Nach meiner Zeit als aktiver Spieler habe ich hier im Management ein brandneues Kapitel aufgeschlagen. Darin bin ich nun an einem Zeitpunkt angelangt, an dem sich etwas Neues ergeben hat. Die sich für mich bietende Herausforderung ist sehr attraktiv und bietet mir eine Chance, die ich so schnell nicht erwartet hätte und die sich so in dieser Form wohl nicht so schnell wieder ergeben wird.
Welche Rolle hat bei der Entscheidung die Familie gespielt?
Sebastian Furchner: Im Entscheidungsfindungsprozess haben aber auch familiäre Beweggründe eine recht wichtige sowie entscheidende Rolle gespielt. Wir sind uns nach 15 wundervollen Jahren in Wolfsburg und bei den Grizzlys einig gewesen, den neuen und mit Sicherheit großen Schritt zu gehen. Es ist keine Entscheidung gegen die Grizzlys, dafür sind wir dem ganzen Club gegenüber zu dankbar und stets loyal gewesen. Es ist eine Entscheidung, die wir völlig rational und nach Abwägung aller Faktoren als Familie getroffen haben.
Herr Fliegauf, die Grizzlys Wolfsburg verlieren eine echte Ikone. Mit Sebastian Furchner geht ein wahrhaftiges Vorbild auf und neben dem Eis. Sie sind nicht nur der Geschäftsführer und Sportdirektor, sondern auch Mensch …
Karl-Heinz Fliegauf: Die Entscheidung von Sebastian und seiner Familie trifft uns sehr hart und unvorbereitet. In den zuletzt sehr emotionalen Gesprächen wurde mir aber auch schnell bewusst, dass einige Faktoren zusammenkommen, die für seine Entscheidung ausschlaggebend sind. „Furchi“ war als Spieler auf dem Eis und auch zuletzt in der Rolle als Teammanager eine tragende Säule in der Organisation. Über die vielen Jahre hinweg haben wir ein sehr freundschaftliches Vertrauensverhältnis aufgebaut, das in unserer schnelllebigen Zeit eher eine Ausnahme ist. Zuverlässig, selbstlos und bescheiden, aber auch fordernd und zielstrebig. Es gibt sicherlich viel mehr Attribute, die auf ihn zutreffen. Ich wünsche ihm und seiner gesamten Familie natürlich nur das Beste, persönlich bedauere ich diesen Schritt jedoch sehr, aber ich respektiere die Entscheidung auch. (TX)
Foto:Grizzlys Wolfsburg gegen Löwen Frankfurt – PENNY DEL