Jan Siewert: „Ich weiß, welche Stärken wir auf den Platz bringen können“.

Bo Svensson ist nicht mehr Cheftrainer beim 1.FSV Mainz 05. Der 44-jährige Däne hat sein Amt auf eigenen Wunsch geräumt. Interimstrainer ist Jan Siewert, der bis Donnerstag die U23 der Mainzer betreute. Zum Auftakt wartet mit RB Leipzig eine undankbare Aufgabe. Auf der offiziellen PK beschwört Interimstrainer Jan Siewert das Gemeinschaftsgefühl und hat die Hoffnung, dass die Fans viel Energie liefern.

Herr Siewert, wie haben Sie erfahren, dass Sie erst einmal als Interimstrainer die erste Mannschaft beim 1.FSV Mainz 05 betreuen?

Jan Siewert: Christian hat mir am Donnerstag auf dem Rückweg aus Berlin eine Nachricht geschickt. Das kommt immer mal wieder vor, meistens geht es dann um die U23 oder um bestimmte Spieler. Ich habe den Gesprächstermin abgewartet und war ehrlich gesagt überrascht, wie es gekommen ist. Ich habe Bo heute noch einmal geschrieben und bedauere, dass er kein Cheftrainer mehr in Mainz ist. Wir hatten ein unfassbares Vertrauensverhältnis, begonnen mit meiner Funktion als Junioren-Cheftrainer und bis zuletzt als U23-Coach.

Was ist mit Blick auf die Kurzfristigkeit überhaupt alles möglich?

Jan Siewert: Ich habe jede Sekunde bisher und weiß gar nicht, ob ich überhaupt geschlafen habe. Faktisch ist alles möglich. Jeder, der schon mal ein Heimspiel von uns gesehen hat, weiß, was für eine Energie wir ausstrahlen können, was dieses Stadion mit den Fans auf uns übertragen kann. Entscheidend ist, dass wir jeglichen Fokus auf das Spiel richten. Wir müssen die Köpfe freibekommen, um alles möglich zu machen. Die größte Energie, die wir in Mainz haben, ist die Wucht sowie die Art und Weise, die dieser Verein mit seinen Fans zusammen entwickeln kann. Wir sind in der Bringschuld, den Fans und dem Verein etwas abzuliefern, was uns begeistert.

Wie haben Sie RB Leipzig für Samstag analysiert?

Jan Siewert: Wir können hier lange sitzen und viele Stärken von Leipzig aufzählen. Das macht für mich aber gar keinen Sinn, weil ich weiß, welche Stärken wir auf den Platz bringen können. Die Spielweisen der Teams sind gar nicht so unterschiedlich. Wenn wir mit einer guten Dynamik nach vorne, sowohl im Verteidigen, als auch mit dem Ball, uns Lösungen suchen, haben wir Möglichkeiten. Die Mannschaft braucht, so wie ich sie kenne und wie ich den Klub seit drei Jahren erlebe, Aggressivität und Intensität. Damit wollen wir die Kreativität mit dem Ball auslösen. Das hat uns über Jahre ausgezeichnet. Es gibt viele Lösungen, die auf Leipzig passen. Der Schlüssel wird sein, mit welchem Personal wir das angehen, wie wir ihnen die eigenen Stärken nehmen und unsere aufzeigen können. (1.FSV Mainz 05/TX)

Foto:Jan Siewert Copyright 1.FSV Mainz 05