Bennet Wiegert: „Es war einfach ein goldener Oktober für uns“.
Der SC Magdeburg stellt 14 Spieler in der Länderspielpause ab, doch zuvor haben sie noch einmal ein Spektakel in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga abgeliefert. Mit 40:28 überrollen die Magdeburger förmlich den Bergischen HC in der wieder mal ausverkauften GETEC Arena. Für SCM-Trainer Bennet Wiegert ist nach dem Spiel zum Abschluss eines „goldenen Oktobers“ die Länderspielpause nicht wirklich ideal.
Herr Wiegert, können Sie den 40:28-Heimspieg schon fassen?
Bennet Wiegert: Wir haben insgesamt den Gegner einfach sehr gut analysiert und immer wieder gute Antworten gefunden. Bis zum 6:6 war alles völlig offen und der BHC hat stabil gespielt. Dann schaffen wir es eben, uns nach und nach abzusetzen und haben kurz vor der Pause einen 3:0-Lauf, sodass wir mit einem überragenden Ergebnis von 21:14 in die Halbzeit gehen. Wir wissen dann alle, dass wenn wir bei eigenem Ballbesitz richtig gut aus den Startlöchern kommen, dem Gegner früh den Glauben rauben können. Wir spielen uns in einen Flow, es klappt ziemlich viel und gleichzeitig kriegen wir überragende Paraden bei freien und sehr gut rausgespielten Würfen des BHC … das muss man an der Stelle auch einmal sagen.
Magdeburg stellt 14 Spieler für die unterschiedlichen Nationalmannschaften ab. Kommt die Abstellung aus Ihrer Sicht zu einem ungünstigen Zeitpunkt?
Bennet Wiegert: Es ist aus unserer Sicht fast ein bisschen schade, dass wir jetzt in eine Pause gehen müssen. Und dass wir gleichzeitig, auch wenn es ein Kompliment ist, so viele Spieler für die Nationalmannschaften abstellen müssen. Es war einfach ein goldener Oktober für uns und ich hätte gerne so weiter gearbeitet.
Herr Naji, heute hat Ihre Mannschaft beim SC Magdeburg eine recht deutliche Niederlage eingesteckt. Warum hat man kein Mittel gefunden?
Jamal Naji: Glückwunsch an den SC Magdeburg zu dem verdienten Sieg … auch wenn mir das Endergebnis ein wenig zu hoch ausfällt. Wir haben heute aus 100-prozentigen Spots nur neun Würfe getroffen. Das ist am Ende des Tages deutlich zu wenig. Magdeburg hat es gerade am Anfang recht clever verteidig: Sie haben uns immer einen gewissen Spot auf einer Seite gegeben und die anderen gar nicht erst zu gelassen. Das hat uns so ein bisschen den Rhythmus genommen. Gleichzeitig hatten wir große Probleme in der Defensive mit der gewissen Kreisläufer-Bewegung. Magdeburg schafft es immer wieder mit Vorteil des Rückraummitte-Spielers über die Halb-Positionen, über die Wurfhand oder über 3-gegen-2-Situationen zu kommen. Da brauchen wir sehr, sehr lange, bis wir eine Lösung dagegen finden … wenn wir diese denn heute überhaupt gefunden haben. Ich wage das zu bezweifeln. So ist es schlecht verteidigt von uns, während Magdeburg das auch sehr gut ausspielt. Und in meinen Augen sind sie die beste Mannschaft in diesen 3-gegen-3-Situationen auf großem Raum beziehungsweise 3-gegen-2-Situationen unter Druck. (HBL/TX)
Foto:Bennet Wiegert Copyright SC Magdeburg