Johannes Reichert: „Wir leben gerade einen Traum“.
Johannes Reichert ist nicht nur Ulmer, sondern auch Kapitän beim SSV Ulm 1846. Bei dem Verein, denn der 32-jährige Innenverteidiger nur einmal für ein Intermezzo beim 1.FC Kaiserslautern verließ. Johannes Reichert hat mit seinen „Spatzen“ also schon einiges erlebt. Seit der Saison ist Ulm zurück im bezahlten Fußball und mischt nun die 3. Liga auf. Auch wenn es am Sonntag ein 2:3 gegen Dynamo Dresden gab.
Johannes, Du bist gebürtiger Ulmer und Kapitän des SSV Ulm 1846. Doch im Spitzenspiel gegen Dynamo Dresden durftest Du nicht auf dem Feld mit dabei sein. Dafür warst Du sehr aktiv bei den Fans und sogar auf dem Zaun. Warum?
Johannes Reichert: Ich wollte unseren Fans einfach nur etwas zurückgeben für die unfassbare Unterstützung. Ich bin dann auf den Zaun und ein, zwei Minuten später ist dann das Tor gefallen. Wir sind alle durchgedreht. Ein unfassbarer Moment!
Durch die Niederlage steht man aktuell nur noch auf dem Relegationsplatz. Mit einem Sieg wäre man Tabellenführer gewesen. Verlorene drei Punkte?
Johannes Reichert: Wir leben gerade einen Traum. Jeder, der was anderes sagt, spinnt. Wir waren tot! Toter als tot! Jetzt spielen wir vor ausverkauftem Haus, gehen in Führung und waren Spitzenreiter. Ein Traum für uns und es wird einer bleiben.
Was ging Dir so durch den Kopf, als klar war, dass Du durch die Sperre fehlst?
Johannes Reichert: Im allerersten Moment ist irgendwo für mich eine kleine Welt zusammengebrochen, als ich realisiert hatte, dass ich leider nicht mit auf dem Platz stehen kann. Ich habe das aber schnell abgehakt. Wer mich kennt, der weiß, dass ich hier so connected bin mit dem Verein, der Mannschaft und unseren Fans. Ich bin trotzdem hier und darf das erleben, und zusammen mit unseren Fans diese gleiche Leidenschaft, die in mir brennt, teilen. Wir mussten hier so lange auf solche Spiele warten … als das erste Tor gefallen ist, musst ich mich umdrehen. Dann hatte ich einfach nur Gänsehaut, die habe ich jetzt immer noch. Das ist brutal! (MagentaSport/TX)
Foto: Johannes Reichert – Copyright MagentaSport