Bennet Wiegert: „So ein Spiel kostet Energie, gibt aber auch Energie“.
Am Samstag fand in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga nur ein Spiel statt, aber was für ein Spiel! Der SC Magdeburg empfing den Rekordmeister THW Kiel in der ausverkauften GETEC Arena. Und die beiden Mannschaften schenkten sich auf der Platte gar nichts, was für ein wahrhaftiges Spitzenspiel sorgte. Am Ende setzte sich der SC Magdeburg mit 34:31 durch, 17 Tore resultierten aus Tempogegenstößen.
Herr Wiegert, 34:31 vor ausverkauftem Haus gegen den THW Kiel. Was hat am Ende den Ausschlag für den heutigen Sieg gegeben?
Bennet Wiegert: Wir haben engagiert verteidigt, haben alles weggearbeitet. Auch gegen den siebten Feldspieler der Kieler, die das beste Team der Welt im 7 gegen 6 sind. Durch unsere gute Abwehrarbeit konnten wir viele Tempotore erzielen: 17! Das ist unser Höchstwert in dieser Saison. Wir konnten ungewöhnlich viele Fehler der Kieler direkt in Tore ummünzen, das hat uns natürlich enorm geholfen. Und aus der Auszeit bei Unentschieden kommen wir heraus und können gleich wieder drei, vier Treffer zwischen uns und Kiel legen. Das gab natürlich die zusätzliche Sicherheit für das eigene Spiel. Es war ein richtig tolles Handballspiel, zu dem der THW Kiel viel beigetragen hat. So ein Spiel kostet Energie, gibt aber auch Energie.
Sie haben die ungewöhnlich vielen Fehler beim THW Kiel angesprochen. Was haben Sie genau damit gemeint?
Bennet Wiegert: Allein acht technische Regelfehler sind für den THW Kiel absolut untypisch. Das war vielleicht auch in Wechselwirkung auf unsere Verteidigung. Wir haben unwahrscheinlich viel Engagement an den Tag gelegt. Wie ich schon sagte, die Verteidigung hat fast alles weggearbeitet. Aus diesen technischen Regelfehlern haben wir unwahrscheinlich viele Tempotore erzielt. Das ist eigentlich ungewöhnlich.
Herr Jicha, beim SC Magdeburg das Spitzenspiel in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga verloren. Was hat am Ende heute gefehlt?
Filip Jicha: Das war ein Spitzenspiel mit allem Drum und Dran! Glückwunsche an den SC Magdeburg und an Bennet zum Erfolg. Wir haben uns zu viele technische Fehler erlaubt, so haben wir Magdeburg immer wieder in das Spiel eingeladen. Das hätten wir besser machen müssen, um hier gewinnen zu können. Wir hatten auch in der 2. Halbzeit die Chancen, hatten aber auch da nicht den nötigen Killerinstinkt bei unseren Chancen. Insgesamt war unsere Fehlerquote zu hoch, und die vier Minuten in Unterzahl in der 2. Halbzeit taten uns dann noch zusätzlich weh. (HBL/TX)
Foto: Bennet Wiegert Copyright SC Magdeburg