Wout Poels: „Ich bin wie eine Flasche Wein“.
Wout Poels hat auf der letzten richtigen Etappe der Vuelta a España 2023 bewiesen, dass man Remco Evenepoel aus einer Fluchtgruppe heraus bezwingen kann. Der 35-jährige Niederländer überraschte den 23-jährigen Belgier in der letzten Kurve vor dem Ziel und sicherte sich den Etappensieg. Für Wout Poels war es der zweite Sieg bei einer Grand Tour, nach der Tour de France 2023. Mehr unter: www. lavuelta.es.
Wout, Du bist schon lange dabei. Im Jahr 2011 hast Du erstmals die Tour de France und die Vuelta a España bestritten. Doch erst im Jahr 2023 hast Du bei beiden Grand Tours erstmals eine Etappe gewonnen. Kannst Du es begreifen?
Wout Poels: Ich denke, ich bin wie eine Flasche Wein. Mit jedem Jahr, das ich älter werde, werde ich besser! Das ist ziemlich erstaunlich, besonders auf einer wirklich harten Etappe, und es ist erstaunlich, einen Fahrer wie Remco in einer Fluchtgruppe zu schlagen. Ich bin überglücklich!
Gab es einen Plan, in der letzten Kurve zu attackieren?
Wout Poels: Ich wusste, dass 350 Meter vor dem Ziel eine enge Kurve kommt, also dachte ich mir, wenn ich da als Erster reinfahre und bis ins Ziel durchfahre, habe ich einen ziemlich guten Sprint als Bergfahrer … ich kann es einfach nicht glauben. Es war wirklich schwer, eine Fluchtgruppe zu bilden. Man konnte all diese guten Fahrer sehen, mit „G“, Remco … man muss einen Plan haben.
Sepp, Du hast das „rote Trikot“ verteidigt, am morgigen Sonntag musst Du nur auf dem Rad nach Madrid kommen. Wie geht es Dir nun nach der Etappe?
Sepp Kuss: Ich bin super erleichtert! Ich habe es fast geschafft. Am Anfang hatten es die Jungs unter Kontrolle. Robert und Dylan haben 90 Prozent der Strecke alles für mich gemacht. Es war ein langer, harter Tag und sie waren den ganzen Tag im Wind. Also Hut ab, sie waren unglaublich. Und dann war Attila am letzten Anstieg vorne, und Primoz hat am letzten Anstieg und im Flachen zusammen mit Jonas die gesamte Arbeit für mich geleistet. Das ist etwas, was ich mir nie hätte so vorstellen können. Es war ein ganz besonderer Moment, sich auf dem letzten Kilometer einer Bergetappe mit seinen beiden Teamkollegen einmal so entspannen zu können, das ist wirklich cool … und unrealistisch. (TX)
Foto: Wout Poels Copyright ASO