„Coco“ Gauff: „Ich bin glücklich und total frisch“.
Im Viertelfinale dieser US Open kam es zu der Paarung: „Coco“ Gauff gegen Jelena Ostapenko. Vom Papier her ein spannendes Match, an diesem Tag in New York ein schnelles Match. Die 19-jährige Amerikanerin fertigte die Siegerin der Frendch Open 2017 mit 6:0, 6:2 ab. Die 26-jährige Lettin war chancenlos. Im Halbfinale geht es für „Coco“ Gauff am Freitag gegen Karolína Muchová. Mehr unter: www.usopen.org.
„Coco“, 6:0, 6:2 im Viertelfinale. Sie müssen richtig zufrieden sein?
„Coco“ Gauff: Ehrlich gesagt, bin ich eher überrascht. Nicht vom Ergebnis, sondern wie das Match gelaufen ist. Eigentlich heißt es gar nichts, wenn man gegen Jelena den ersten Satz mit 6:0 gewinnt. Man kann trotzdem immer noch als Verliererin vom Court gehen. Von daher bin ich glücklich, wie es heute gelaufen ist.
Glauben Sie, sie hat nicht wirklich zurück ins Spiel gefunden, weil sie vom 6:0 im ersten Satz so frustriert war, oder hatte es auch mit der Hitze zu tun?
„Coco“ Gauff: Natürlich verliert man nicht gerne einen Satz mit 6:0, aber bei Jelena bedeutet das nicht viel. Bei den Australian Open in diesem Jahr habe ich mit Break gegen sie geführt und dachte, ich habe alles in unter Kontrolle. Am Ende hat sie als Siegerin der Court verlassen. Natürlich ist man frustriert nach so einem Satz, aber ich habe einfach versucht, mein Level zu halten. Die Hitze … es war sehr, sehr heiß auf dem Court, aber es war ein kurzes Match, von daher sollte es kein Faktor heute gewesen sein. Bei einem längeren Match, wäre es zum Faktor geworden.
Außer bei den French Open 2022, wo Sie im Finale standen, haben Sie noch nie ein anderes Halbfinale bei einem Grand Slam erreicht. Im letzten Jahr kam im Viertelfinale das Aus. Was haben Sie aus der Erfahrung gelernt?
„Coco“ Gauff: Ich habe gelernt, dass selbst im Achtelfinale und Viertelfinale noch reichlich Tennis gespielt werden muss. In der Vergangenheit habe ich die restlichen Matches bis zum Finale oder sogar bis zu einem möglichen Sieg runtergezählt. Mit den gewonnen Erfahrungen zähle ich nicht mehr runter, sondern denke von Spiel zu Spiel. Als ob ich immer noch die zwei Wochen vor mir hätte. Um zu gewinnen, muss ich noch einige Matches spielen. Diese Gedanken führen dazu, dass ich nicht allein nur körperlich fit bin, sondern auch mental fit bin. Ich bin total frisch!
Hat sich mittlerweile das Verhältnis zu Ihren Eltern ein wenig verändert?
„Coco“ Gauff: Meine Mutter ist immer noch in erster Linie meine Mutter, die mich bis heute an mein Zeug erinnert, und mein Vater ist mein Vater, der jede kommende Gegnerin analysiert. Ansonsten ist mein Team natürlich mit der Zeit gewachsen und meine Eltern nehmen mehr die Rolle eines Rechtsanwalts ein, der mich unterstützt. Ich für mich selber, lerne aber immer noch, Dinge besser gegenüber meinem Team zu kommunizieren. Ich bin kein Kind mehr, aber ich bin immer noch jung.
Warum fühlen Sie sich so fit? Haben Sie das Training verändert?
„Coco“ Gauff: Es hängt eher mit der Einstellung zusammen. Ich habe teilweise in den Matches mir den Faktor Spaß nicht gestattet. Dadurch bin ich auch verkrampft. Mittlerweile habe ich viel mehr Spaß, ohne den Fokus zu verlieren. (US Open/TX)
Foto: Coco Gauff Copyright US Open