Évita Muzic: „Der Tourmalet ist ein Mythos, dem man sich nicht entziehen kann“.
Im vergangenen Jahr fand die erste Tour de France Femmes avec Zwift statt. Évita Muzic war als Helferinnen für ihre beiden Kapitäninnen dabei, am Ende belegte die 24-jährige Französin den achten Platz in der Gesamtwertung. Vom 23. bis 30. Juli findet die zweite Tour de France Femmes avec Zwift, mit dem legendären Tourmalet als Highlight. Offiziell hat sich die Rolle von Évita Muzic nicht zu 2022 geändert.
Évita, was fällt Ihnen als allererstes ein, wenn Sie an die erste Tour de France Femmes avec Zwift zurückdenken?
Évita Muzic: La Planche des Belles Filles! Ich komme ursprünglich aus dieser Ecke und mein Vater hat einen Bus für die Familie und Freunde organisiert. Sie hatten T-Shirts und Fahnen gebastelt … ich sah meinen Namen auf die Straße gemalt und hörte, wie die Leute ihn den ganzen Weg nach oben riefen. Eine schöne Erinnerung!
Wie hat die Premiere Ihr Leben verändert?
Évita Muzic: Es ist das größte Radrennen der Welt! Ich kann nicht nur sagen, dass ich dabei war, ich war sogar bei der Premiere dabei. Und diese Premiere war sehr, sehr gut organisiert und dann diese Menschenmassen. Ich werde die erste Tour de France Femmes avec Zwift niemals vergessen. Zudem ist eine Platzierung innerhalb der besten zehn Radfahrerinnen ein großes Ergebnis.
War Sie vom Ergebnis überrascht?
Évita Muzic: Auf jeden Fall! Zu Beginn war ich nicht einmal für die Gesamtwertung vorgesehen. Das war die Aufgabe von Marta Cavalli und Cecilie Uttrup Ludwig. Der Verlust von Marta am zweiten Tag hatte unsere Pläne verändert. Doch die vorletzte Etappe hat trotzdem gezeigt, dass ich immer nur ans Team denke, denn ich bin für Cecilie gefahren. Es hat mich auch nach vorne gespült, aber es ging nur um Cecilie.
Hat Sie das Ergebnis irgendwie gestärkt?
Évita Muzic: Nicht wirklich. Natürlich war es ein großes Ergebnis, aber es musste mich nicht weiter stärken. Ich wurde mir durch einige gute Auftritte und Ergebnisse zuvor schon meiner Stärken auf dem Rad bewusst.
Im Frühjahr haben Sie diese Stärke bereits unter Beweis gestellt. Hat sich im Team Ihre Position nun verändert?
Évita Muzic: Die guten Ergebnisse im Frühjahr haben vor allem mit dem Team zu tun. Sie haben mir komplett vertraut und mich hervorragend unterstützt. Und nur so kam es zu den Ergebnissen. Aber natürlich ist es mein Ziel, auf lange Sicht zu einer der Leaderinnen im Team zu werden. Ich habe aufgezeigt, dass dies mein Weg ist.
Also werden Sie bei der zweiten Tour de France Femmes avec Zwift wieder als Helferin für die Kapitänin starten, oder?
Évita Muzic: Das ist der Plan. Das haben wir zu Saisonbeginn beschlossen. Daher gehe ich befreit in die Tour de France Femmes avec Zwift und spüre keinen Druck. Es lässt sich nicht leugnen, dass es mental sehr anstrengend ist, wenn man als die Leaderin in solch ein großes Rennen geht … wir werden sehen, wie es in der Hitze läuft. Warum nicht ein sehr gutes Ergebnis auf einer Etappe anstreben? Die zweite Etappe sollte mir beispielsweise richtig gut liegen.
Und wie wäre es mit der vorletzten Etappe? Da steht immerhin der berüchtigte Tourmalet auf dem Programm?
Évita Muzic: Es ist ein legendärer Pass, der meistbefahrene Anstieg der Tour de France. Der Tourmalet ist ein Mythos, dem man sich nicht entziehen kann. Wie alle im Peloton bin ich heiß auf die Etappe. Ganz persönlich liegen mir die Alpen aber etwas mehr. Ich hoffe, eines Tages gehören die Alpen auch zum Programm. (ASO/TX)
Foto: Évita Muzic Copyright ASO