Kasper Asgreen: „Wir hätten alle diesen Sieg verdient gehabt“.
Eigentlich hatten alle mit einem klassischen Sprint gerechnet, doch Kasper Asgreen, Pascal Eenkhoorn, Jonas Abrahamsen und Victor Campenaerts wollten sich diesem Diktat der Sprinter nicht unterordnen. Obwohl der Vorsprung nie größer als gut 1:20 Minute war, hielt das kämpfende Quartett stand. Am Ende feierte Kasper Asgreen seinen Etappensieg bei der Tour de France 2023. Mehr gibt es unter: www.letour.fr.
Kasper, wie hast Du die Situation gesehen?
Kasper Asgreen: Natürlich war die Situation für uns Ausreißer nicht ideal. Ich hätte es vorgezogen, mit sieben oder acht Fahrern von Anfang an wegzufahren. Dazu ist es auch eine der letzten Etappen dieser Tour de France nach wirklich sehr harten Wochen. Jeder Tag auf dem Rad hat uns gefordert. Aber wir haben schon kleinere Fluchtgruppen gesehen, die es bis ins Ziel geschafft haben … also habe ich heute die Möglichkeit eines Sieges niemals ausgeschlossen. Es war den ganzen Tag über ein regelrechtes Mannschaftszeitfahren. Meine drei Kollegen bei der heutigen Flucht waren einfach hervorragend. Wir hätten alle diesen Sieg verdient gehabt, weil wir so viel Arbeit in die Gruppe gesteckt haben.
War die Zusammenarbeit in der Gruppe also harmonisch?
Kasper Asgreen: Definitiv, sonst hätten wir es auch nicht vor den Sprintern bis ins Ziel geschafft. Alle haben sich an der Führung beteiligt und auch nicht zu früh schon taktiert. Ich kann mich nur bedanken und alle hätten es verdient gehabt.
Aber Du bist schon erleichtert über den Sieg?
Kasper Asgreen: Ich bin froh, dass ich es geschafft habe. Es bedeutet mir so viel nach der Zeit, die ich in diesem Jahr seit meinem Sturz bei der Tour de Suisse hatte. Ich habe einen weiten Weg zurückgelegt, und das nun mit einem solchen Sieg zu krönen, ist unglaublich. Ich widme ihn all den Menschen, die mir in dieser schweren Zeit geholfen haben, und auch meinem Kollegen Dries Devenyns bei seiner letzten Tour de France in seiner letzten Saison.
Pascal, Du bist als letzter Fahrer zur Fluchtgruppe gestoßen. Wie würdest Du den heutigen Tag bei der Tour de France so beschreiben?
Pascal Eenkhoorn: Ich hatte sehr gehofft, dass sich mir mehr Fahrer anschließen würden, um den Übergang zu überbrücken, aber niemand war an meinem Rad. Ich brauchte auch Victor, um nach vorne zu kommen, aber als wir dort ankamen, haben wir Vollgas gegeben. Der Vorsprung war nie wirklich groß, aber am Ende der Tour de France weiß man, dass es immer eine Chance gibt. Victor ist wirklich wahnsinnig schnell gefahren und hat dafür gesorgt, dass wir im Finale vorne bleiben konnten. Der Sprint war einfach ehrlich und ein zweiter Platz ist schade, aber wenn man sich den Sprint ansieht, muss man zugeben, dass Asgreen hier stärker war.
Jonas, wie fühlt sich dieser dritte Platz an?
Jonas Abrahamsen: Ich bin sehr, sehr stolz, dass wir als Gruppe bis ins Ziel so gut funktioniert haben, aber am Ende ging nichts mehr im Sprint. Von daher bin ich sehr zufrieden und ich habe alles gegeben. (TX)
Foto:Kasper Asgreen Copyright ASO