Ons Jabeur: „Ich will für Tunesien und den Kontinent Afrika gewinnen“.
Am elften Tag von Wimbledon sind die Entscheidungen für das Finale am Samstag gefallen. In einem spannenden Match setzte sich Ons Jabeur mit 6:7, 6:4, 6:3 gegen Aryna Sabalenka durch. Die Weißrussin verpasste durch die Niederlage die Option am Montag die neue Eins der Welt zu sein. Das Finale gegen Marketa Vondrousova beginnt am Samstag um 15:00 Uhr, live auf „Sky“. Mehr unter: www.wimbledon.com.
Ons, was für ein tolles Match! Wie fanden Sie das Match?
Ons Jabeur: Ein verrücktes Match! Ich bin froh, dass mein Spiel besser und besser geworden ist. Jetzt liegt nur noch ein weiteres Match vor mir.
Auf dem Court haben Sie gesagt, dass Sie früher so ein Match verloren hätten. Über welchen Zeitraum haben Sie gesprochen, immerhin waren Sie vor zwölf Monaten an gleicher Stelle im Finale?
Ons Jabeur: Vor zwölf Monaten hätte ich es mit Sicherheit verloren. Wahrscheinlich sogar vor sechs Monaten. Ich habe immer wie verrückt an mir gearbeitet, um mein Spiel zu verbessern. Doch die Verletzungen in der jüngeren Vergangenheit haben mich ein wenig mehr geerdet, nachdenklicher und ruhiger gemacht. Ich habe zudem an meinen mentalen Fähigkeiten gearbeitet, dank welcher ich wahrscheinlich meine letzten beiden Matches noch drehen konnte.
Hat Ihnen die Niederlage im letzten Jahr auch geholfen?
Ons Jabeur: So hart die Niederlage auch war, irgendwie schon. Es war nicht nur mein erstes Finale hier in Wimbledon, sondern mein erstes Finale bei einem Grand Slam. Und ich haben aus den Niederlagen in Wimbledon und bei den US Open sehr viele Erkenntnisse gezogen. Zum einen weiß ich, dass ich bis in ein Finale kommen kann … also bei den richtig großen Turnieren auf der Tour. Zum anderen weiß ich aber auch, ich habe das Zeug, um solche Finals zu gewinnen.
Und was für ein Finale erwarten Sie?
Ons Jabeur: Ich will eine Revanche! Ich habe den letzten Vergleich gegen sie, ich weiß nicht mehr wann genau, verloren. Das Problem ist: Sie spielt sehr gut und sie hat vor allem sehr, sehr schnelle Hände. Ich weiß nicht wirklich, wie sie ein Finale angeht, aber ich werde mich voll und ganz auf mich konzentrieren. Wir sind beide hungrig und wir wollen beide diesen Sieg.
Wie groß ist der Druck? Sie könnten nicht nur zur ersten Gewinnerin bei einem Grand Slam aus Tunesien werden, sondern aus Afrika?
Ons Jabeur: Man hat in jedem Match einen gewissen Druck, was aber nichts mit der Herkunft zu tun hat. Wir alle kommen zu Turnieren, um gut zu spielen und um zu gewinnen. Von daher hat man vor jedem Match einen gewissen Druck. Ich werde mich zu 100 Prozent auf das Finale vorbereiten, zu 100 Prozent auf die Gegnerin und zu 100 Prozent auf mein Spiel fokussieren. Und ich würde zu gerne Wimbledon gewinnen … für Tunesien und den ganzen Kontinent Afrika! (Wimbledon/TX)
Foto: Ons Jabeur Copyright Wimbledon