Pello Bilbao: „Ein besonderer Sieg … für Gino“.
Nach dem ersten Ruhetag der Tour de France 2023 nutzte eine Fluchtgruppe die Gunst der Stunde und machte den Sieg unter sich aus. Am Ende setzte sich Pello Bilbao im Sprint der Ausreißer durch. Für den Basken war es der erste Sieg bei der Tour de France überhaupt. Knapp geschlagen: Georg Zimmermann aus Augsburg. Dritter wurde Ben O’Connor, der nun auf Platz 17 steht. Mehr unter: www.letour.fr.
Pello, wie ein echter Sprinter hast Du das Finale bestritten. Ab wann wusstest Du, dass dieses Finale in Deine Richtung läuft?
Pello Bilbao: Auf den letzten 3 Kilometer habe ich gewusst, dass ich der schnellste in der Fluchtgruppe bin, ich habe alles kontrolliert. Kaltblütig habe ich Zimmermann seinen Angriff machen lassen … dann bin ich gesprintet, ohne nachzudenken. Ich bin mit allem gegangen, was ich noch hatte, mit aller Energie, die ich noch hatte,
Das klingt, als hättest Du Dir Etappe ein wenig ausgeschaut.
Pello Bilbao: Wir haben die Etappe absolut konzentriert begonnen. Gestern haben wir uns die ersten 40 Kilometer angeschaut und sie mental durchgespielt. Wir haben nach dem Ruhetag ein hartes Rennen erwartet. An einem Punkt habe ich gesehen, dass die Jungs von Jumbo-Visma eine Gruppe ziehen gelassen haben. Ich habe auf den richtigen Moment gewartet, alle waren am Limit, um meinen Angriff zu starten … ich habe mich heute an den Grund erinnert, aus dem ich gefahren bin … allein für Gino. Es ist ein besonderer Sieg!
Wie bist Du in die Tour de France gegangen?
Pello Bilbao: Es war schwer mit einer positiven Energie in diese Tour de France zu gehen. Ich wollte auf den ersten beiden Etappen um den Sieg jeweils kämpfen, aber das war nicht möglich. Dann habe ich auf meinen Moment gewartet. Meine Position in der Gesamtwertung war ein Problem, aber ich habe mich entschieden, einen Zug zu machen … den richtigen Zug. Dies ist mein erster Sieg bei der Tour de France, nach 13 Jahren als Profi. Das ist ein ganz, ganz besonderer Moment für mich.
Georg, Dein Sprint sah etwas abgehakt aus. Was war los?
Georg Zimmermann: Wahrscheinlich habe ich einen Fehler beim Gang gemacht, um den Sprint einzuleiten. Meine Beine brauchten Zeit, um schneller zu werden, als Bilbao bereits eine Lücke aufriss. Ich sprintete an sein Hinterrad, aber es war zu spät. Ich erinnere mich an einen flachen Sprint gegen Bilbao bei der Deutschland Tour 2022. Ich hatte gehofft, dass er seine Ambitionen auf die Gesamtwertung in den Vordergrund stellen würde und nicht auf den Etappensieg legt. Aber am Ende hatte er den besseren Punch.
Ben, wie zufrieden bist Du mit dem Platz?
Ben O’Connor: Ich bin natürlich ein bisschen enttäuscht. Dieser dritte Platz zeigt mir aber auch, dass ich bei dieser Tour de France ein Animateur sein kann. (TX)
Foto: Pello Bilbao Copyright ASO