Lena Röhlings und Jacob Schopf: „Das Ergebnis war eine Überraschung“.
Die dritten European Games finden derzeit im polnischen Krakau statt, das Team D feiert bereits vom ersten Tag an Medaillen, sowohl Bronze, Silber als auch Gold. Bei den European Games 2023 haben Lena Röhlings und Jacob Schopf im Mixed K2 über 200 Meter die Bronzemedaille gewonnen. Im Interview nach dem Rennen redet das Duo über den Wettkampf und die baldige Kanu-Weltmeisterschaft in Duisburg.
Wie fühlt sich Bronze im Mixed K2 an?
Lena Röhlings: Wir sind super glücklich … 200 Meter sind immer so schnell vorbei, wenn man sich dann nach der Ziellinie umschaut, weiß man eigentlich nicht, wozu es gereicht hat. Als dann das Ergebnis eingeblendet wurde, war dies auf jeden Fall voll überraschend für uns. Umso überraschender es ist, umso größer ist auch meist die Freude … große Erleichterung, dass der Wettkampf nun vorbei ist und man sich nun auch ein bisschen Luft machen kann.
Haben Sie mit einer Medaille hier gerechnet?
Lena Röhlings: Das Ziel, der Wunsch ist immer vorhanden eine Medaille zu holen. Der Zwischenlauf war auch super gut, vom Ranking hatten wir die schnellste Zeit … dies motiviert und zeigt, man hat eine Chance auf eine Medaille. 200 Meter ist aber so eine Strecke, es geht super schnell und es kann auch super viel passieren. Es ist nichts gewiss und von daher ist es immer eine Überraschung und ein Funken Glück der mit reinspielt. Wichtig ist, wie man den Start trifft, heute war alles gut.
Wie lief dieser ganze Wettkampf ab?
Jacob Schopf: Ich denke, dass dieses Rennen schon weit vor dem Start begonnen hatte. Wir mussten die Konstellation in Duisburg in einem Test über 250 Meter erst einmal ausfahren, dann haben wir an dem Boot aber auch nicht mehr wirklich etwas gemacht. Erst hier sind wir eingestiegen, mit der Betonung auf Spaß haben ist alles! Wir haben uns im Vorlauf etwas eingespielt, im Zwischenlauf daran angeknüpft und vor dem Finale haben wir unser Teamwork weiter verfeinert … wir haben zusammen Musik gehört und Spaß gehabt. Im Finale selbst lief es am Start ganz gut weg, aber dann wurde es ganz schön schwer und zäh. Mit 170 Schlägen pro Minute haben wir uns über die Strecke geschoben … es hat sich einfach super angefühlt, es hat sehr viel Spaß gemacht. Und wie Lena schon gesagt hat, im Ziel war es extrem eng und Bronze ist richtig gut. Für mich ist es auch sehr schön, nun doch noch eine Medaille mit nach Hause zu nehmen … Lena ist mit Silber und Bronze die erfolgreichste bei uns im Team, darauf bin ich auch stolz.
Lena, erfolgreichste Kanutin im Team D …
Lena Röhlings: Natürlich freue ich mich total, auch wenn der Fokus vor allem beim K4 lag. Das war das Hauptrennen hier bei den European Games. Natürlich habe ich mich auch auf den K2 mit Jacob gefreut. Wir verstehen uns auch menschlich super, haben früher auch am gleichen Stützpunkt in Berlin trainiert. Von daher war es eine Besonderheit, dass wir ein Boot bilden durften. Aber so ein Mixed-Rennen ist eher eine Zugabe, wie ein Bonbon … das super war und gut geschmeckt hat.
Im August steht die Kanu-Weltmeisterschaft in Duisburg an. Gibt es denn Ziele für den Höhepunkt dieser Saison?
Lena Röhlings: Ich glaube, die Entscheidungen fallen erst in den nächsten Tagen … natürlich ist es eine Weltmeisterschaft im eigenen Land, alle wollen gerne dabei sein und eine Medaille holen, aber in erster Linie geht es vor allem darum, so viele Quotenplätze wie möglich zu holen, für die Olympischen Sommerspiele 2024 dann in Paris. Das heißt, Rennen wie dieser Mixed K2 werden in den Hintergrund rücken, da es in Paris nicht zum Programm gehört. Die Konzentration wird auf den wichtigen und damit relevanten Rennen liegen. (DOSB/TX)
Foto: DOSB