Christiane Krajewski: „Ich wünsche mir, dass wir etwas Bleibendes erreichen“.
#ZusammenUnschlagbar lautet das Motto der Special Olympics World Games Berlin 2023 und gilt nicht nur für die Weltspiele für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Vom 17. bis 25. Juni treten in Berlin beinahe 7.000 Sportlerinnen und Sportler aus aller Welt in 26 Sportarten an. Zuvor sind die 190 Delegationen jedoch in über 200 deutschen Kommunen zu Gast. Christiane Krajewski, Präsidentin der Special Olympics Deutschland, erläutert einmal das wichtige Host Town Programm.
Frau Krajewski, worum geht es beim Host Town Programm?
Christiane Krajewski: Das Host Town Programm ist ein Kernstück der Entwicklung von Special Olympics in Deutschland. Und das Host Town Programm gehört zu den Weltspielen! Das bedeutet, dass die anreisenden Delegationen noch vor Beginn der Weltspiele auf ganz Deutschland verteilt werden, von Greifswald bis Konstanz oder von Bremen bis Garmisch-Partenkirchen … doch es geht nicht nur um die Tage vor den Weltspielen in Berlin, dieses Host Town Programm soll Begegnungen schaffen und Aufmerksamkeit erzeugen. Es zeigt unserer Gesellschaft, wie die Menschen mit geistiger Behinderung ihr Ding durchziehen, wie viel Spaß sie haben und wie sie bei erbrachten Leistungen ihren Erfolg feiern. Genau deshalb ist es so wichtig, dass die Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung nach den Spielen weiter in der Gesellschaft präsent sind, dass die Idee der Weltspiele nicht abbricht. Es muss nach den Weltspielen in Berlin weitergehen, denn Inklusion muss im ganzen Deutschland noch viel mehr gelernt werden. Inklusion gehört zu unser aller Leben!
Die Gesellschaft sieht nur die Special Olympics World Games Berlin 2023. Wie hat sich der Weg zu den Weltspielen samt der Host Towns gestaltet?
Christiane Krajewski: Seit 2018 haben wir äußerst intensiv mit vielen engagierten Menschen aus der Politik, Wirtschaft sowie aus der Gesellschaft zusammen daran gearbeitet, Deutschland, der ganzen Welt, aber primär den Athletinnen und Athleten ganz unvergessliche Spiele zu bereiten. Wir freuen uns, mit der Kraft des Sports ein sichtbares Zeichen für Inklusion in der Gesellschaft zu setzen. Dass sich am Ende so viele Kommunen am Host Town Programm beteiligen, mit insgesamt so vielen Initiativen, zeigt allein, wie hoch das Engagement in unserer heutigen Gesellschaft ist, eine gleichberechtigte Teilhabe für Menschen mit geistiger Behinderung auf allen Ebenen voranzubringen.
Was erhoffen Sie sich von diesem Host Town Programm?
Christiane Krajewski: Wir haben das gesamte Host Town Programm mit anderen nachhaltigen Projekten wie „Wir gehören dazu“ oder „LIVE“ zusammengebracht. So haben sich überall Netzwerke gebildet, die dazu beitragen können, dass in Zukunft mehr Sport für Menschen mit geistiger Behinderung ermöglicht wird. Die Weltspiele werden zeigen, welche Kraft die Athletinnen und Athleten entwickeln können und zu welch beeindruckenden Leistungen sie fähig sind. Und so ein Host Town Programm als Teil von #ZusammenInklusiv kann dabei mithelfen, dass wir in den Jahren nach den Weltspielen sagen können, wir haben etwas Bleibendes erreicht! (TX)
Foto: Christiane Krajewski Copyright Special Olympics Deutschland