Emil Axelsson: „Wir wollen mehr Teams sowie Rennen“.
Am 3./4. Juni startet die FIA World Rallycross Championship, kurz World RX betitelt, in seine neue Saison. Bisher stehen bis einschließlich 11./12. November exakt zehn Locations im Rennkalender. Ein Stopp ist auch schon in Deutschland bestätigt. Die World RX gastiert am 19./20. August wieder einmal in Buxtehude. Zur Saison 2023 hat die vollelektrische Rallycross-Meisterschaft zudem einen neuen Sportmanager.
Herr Axelsson, Sie sind der neue Sportmanager der World RX. Was hat Sie an dieser Rolle eigentlich ganz genau gereizt?
Emil Axelsson: Ich glaube fest an Rallycross. Es hat ein sehr intensives sportliches Konzept, das die moderne junge Generation ansprechen sollte. Ein neues Publikum zu gewinnen und gleichzeitig den Geist des Rallycross für die bestehenden Fans zu erhalten, sind zwei wichtige Ziele.
Und was ist denn dann die World RX?
Emil Axelsson: Die FIA World Rallycross Championship, besser bekannt als World RX, ist ein spannendes Rennformat auf einem überschaubaren Kurs mit gemischten Oberflächen. Hochkarätige Piloten sind in vollelektrischen RX1e-Autos unterwegs, die mit zwei starken Triebwerken ausgestattet sind. Seit 2014 fährt die World RX auf berühmten Rallycross-Kursen und angepassten Formel 1-Strecken. Mit Einführung der Elektromobilitäts-Ära im Jahr 2022 wird ein aufregendes Format umgesetzt, mit SuperPole-Shootout bei stehendem Start. Vorläufen, Progressionsrennen und zwei Halbfinals sowie dem Finale, mit bis zu fünf RX1e-Autos, die Seite an Seite starten.
Wie betrachten Sie denn den Motorsport?
Emil Axelsson: Ich habe 66 Läufe zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft als Beifahrer bestritten und wurde 2006 JWRC-Meister und 2012 WRC2-Meister. Ich kann nicht behaupten, Rallycross selbst gefahren zu sein, aber ich war unter anderem Spotter für Mattias Ekström und Andreas Bakkerud. Spotter zu sein, während das Adrenalin pulsiert, ist so nah am Rennsport, wie es nur möglich ist, ohne selbst in einem Auto zu sitzen, denn man muss die richtigen Entscheidungen treffen und hat nur äußerst wenig Zeit zum Nachdenken.
Wie schaut es mit der World RX aus?
Emil Axelsson: Seit 2014 war ich mehrfach in professionellen Rallycross involviert, sowohl als Teammanager als auch als kaufmännischer Leiter. Ich war maßgeblich an der Gründung und dem Betrieb zweier international erfolgreicher Teams beteiligt, EKS Audi Sport und Construction Equipment Dealer Team, und ich kann auf eine intensive Zusammenarbeit mit Automobilherstellern und großen Partnern verweisen.
Mit den vollelektrischen Antrieben ist es eine aufregende Zeit in der World RX, gibt es denn weitere Herausforderungen?
Emil Axelsson: Technisch gesehen sind die RX1e-Autos sehr schnell und liefern großartigen Rennsport, während das Starterfeld voll mit echten Könnern ist. Aber wir haben sicherlich noch viele Herausforderungen vor uns. Wir wollen mehr Autos, die auf höchstem Niveau konkurrieren. Wir wollen mehr Teams sowie Rennen. Mit den RX1e-Autos können wir sowohl auf traditionellen Strecken als auch in Stadtzentren antreten … so kann der Sport die treuen Rallycross-Fans ansprechen und auch ein neues Publikum für sich gewinnen. Es ist eine richtig aufregende Zeit, und ich freue mich darauf, mit allen beteiligten Personen zusammen zu arbeiten, um Lösungen zu finden und unser Bestes zu geben, um die Meisterschaft und Rallycross als Sport weiterhin richtig gezielt zu entwickeln. (FIA/SW)
Foto: Emil Axelsson Copyright FIA