Nico Denz: „Ich verstehe gar nicht, was hier gerade geschehen ist“.
Nico Denz hat die nächste Etappe beim Giro d´Italia 2023 für sich entschieden. Und wieder einmal hat der Profi von Bora-hansgroße viel Herz und Mut bewiesen. Auf dem letzten Kilometer hatte eine Fluchtgruppe noch 14 Sekunden an Vorsprung, die fuhr Nico Denz alleine mit starken Fahrern am Hinterrad zu um schließlich im Sprint zu gewinnen. Auf den weiteren Plätzen: Wieder mal Derek Gee und Alberto Bettiol.
Nico, zweiter Etappensieg bei diesem Giro d´Italia. Doch Du bist ein extremes Risiko gegangen, als Du allein die 14 Sekunden zugefahren bist, mit starken Jungs direkt am Hinterrad. Hast Du Dich so stark gefühlt?
Nico Denz: Ich wollte entweder um den Etappensieg fahren oder mit wehenden Fahnen untergehen. Wenn man schon einen Etappensieg in der Tasche hat, dann will man nicht vierter werden. Darum habe ich auch das Risiko genommen und bin das Loch zugefahren. Ich sah, dass die anderen sich ein bisschen angeguckt haben und ging dann direkt an Bettiols Hinterrad und gab alles, was ich in dem Moment noch im Tank hatte. Es hat aber auch diesmal mit dem Etappensieg geklappt und ich verstehe gar nicht, was hier gerade geschehen ist. Aber so kann es gerne noch eine Woche weitergehen.
Was soll das für die letzten Etappen heißen?
Nico Denz: Aller guten Dinge sind drei!
Wie ist es nach solch einem Finish geschlagen zu sein?
Derek Gee: Wir wussten, dass es ein Tag für eine Fluchtgruppe werden würde. Ich hatte gestern einen guten Tag, aber auch heute waren meine Beine wieder gut, also habe ich es mit Stevie und Simon noch einmal versucht, wir haben toll unterstützt … dies ist die bisher knappste Etappe. Ich habe heute alles getan, was ich konnte. Ich bin sicher, wenn ich zurückblicke, werde ich glücklich sein, aber im Moment tut das wirklich weh. Ich bin enttäuscht, dass ich nach all dieser Arbeit, die auch das Team heute für mich geleistet hat, hier nicht gewinnen konnte. Die Etappe war zwar 200 Kilometer lang, aber es hätten auch ein paar Meter mehr sein können, das wäre heute zu schön gewesen.
Alberto Bettiol: Natürlich will man so ein Finale am Ende gewinnen, man ist auch im ersten Moment enttäuscht. Doch am Ende ist es ein sehr starkes Ergebnis und man kann zufrieden sein. (TX)
Foto: Foto Marco Alpozzi/LaPresse