Harold Kreis: „Das Spiel tut der Mannschaft mental und seelisch sehr gut“.
Nach knappen Niederlagen gegen Schweden, Finnland und die USA feiert die DEB-Auswahl um Bundestrainer Harold Kreis den ersten und absolut verdienten Sieg bei der 2023 IIHF Weltmeisterschaft. Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat Dänemark nach 0:1-Rückstand schließlich mit 6:4 bezwungen. Damit ist der Einzug ins Viertelfinale weiter möglich. Und um 19:20 Uhr geht es bereits gegen Österreich.
Herr Kreis, nach drei knappen Niederlagen gegen sehr starke Teams, nun der erste Sieg hier in Finnland. Doch zu Beginn sah es nicht gut aus.
Harold Kreis: Wir haben nicht so gut in die Partie gefunden, erst im zweiten Drittel haben wir wirklich begonnen die Scheibe schnell zu bewegen. Wir haben sehr viel Zeit in der Offensivzone verbracht, da sind dann auch die Tore gefallen. Das hat uns Aufwind gegeben und hat uns dann über die restliche Spielzeit getragen.
Was bedeutet der Sieg gegen Dänemark für das Turnier?
Harold Kreis: Das Spiel tut der Mannschaft mental und seelisch sehr gut, natürlich auch die ersten drei Punkte!
Hat man den Druck vor der Partie heute auf dem Eis gespürt?
Moritz Müller: Natürlich war der Druck vor dem Spiel schon da, den haben wir auch alle gespürt. Umso stolzer bin ich auf die Mannschaft, dass wir damit heute so gut umgegangen sind während des Spiels. Wir hatten uns darauf eingestellt, auch mal hinten zu liegen und etwaige Rückschläge auf dem Eis zu bewältigen. Aber wir sind heute mental stark geblieben, um mit dem Sieg aus der Partie zu gehen.
Alexander Ehl: Der Sieg heute war natürlich sehr wichtig für uns und hat uns auch ein bisschen den Druck genommen. Wir haben einfach hart gearbeitet die ganze Zeit und deshalb konnten wir gewinnen. Gerade auch nach den Gegentoren hat die Mannschaft viel Moral bewiesen und sich immer wieder zurückgekämpft.
Herr Kreis, die Spieler hatten ordentlich Druck im Spiel. Nimmt man so etwas als Bundestrainer denn irgendwie an der Bande wahr?
Harold Kreis: An der Bande hat man den Druck bis zur letzten Sekunde gespürt, aber auch diese Befreiung!
Der DEB-Sportdirektor versucht auch noch während der Weltmeisterschaft in Finnland den deutschen Kader zu verstärken. Mit ausgeschiedenen Spielern aus der NHL. Wird Philipp Grubauer nach Finnland kommen?
Christian Künast: Auch mit Philipp haben wir ein langes Gespräch geführt und ihm erstmal zur starken zweiten Saison mit den Seattle Kraken gratuliert. Letztlich spielt auch hier für uns der Faktor Zeit eine entscheidende Rolle. Aufgrund verschiedener Meetings, die vor Ort noch anstehen, kommt er vor dem kommenden Wochenende nicht los. Daher haben wir uns darauf verständigt, dass er dieses Mal die Nachreise nicht antreten wird. Dafür ist es einfach zu spät. Die kurze Zeit nach einer möglichen Ankunft in Tampere reicht nach unserer gemeinsamen Ansicht einfach nicht aus, um nach einer Woche ohne Training und Spiel in einen Weltmeisterschafts-Modus zu switchen und direkt die Position im Tor zu übernehmen für die finale Woche hier in Finnland. Wir haben auch heute einmal wiedergesehen, dass auf unsere Torhüter Verlass ist und wir großes Vertrauen in unser Team in Tampere haben. (TX)
Foto: DEB / City-Press GmbH