Johannes Brinkies: „Das Jahr macht die letzten sechs Jahre nicht ungeschehen“.
Der erste Absteiger der 3. Liga steht fest. Der FSV Zwickau muss nach der Saison runter in die Regionalliga Nord-Ost. Die 0:1-Niederlage gegen Dynamo Dresden hat den Abstieg nach sechs Jahren in der 3. Liga vorzeitig besiegelt. Für die Mannschaft von Trainer Markus Anfang bedeutet der knappe Sieg, man steht weiter auf einem Aufstiegsplatz zur 2. Liga. Nach dem Spiel war der FSV-Kapitän bei „MagentaSport“.
Johannes, der FSV Zwickau steht als erster Absteiger der 3. Liga fest. Was geht Dir als Kapitän dieser Mannschaft durch den Kopf?
Johannes Brinkies: Ich bin natürlich unfassbar traurig … das Thema ist durch, da brauchen wir nicht mehr darüber zu reden. Wir sind abgestiegen. Sicherlich sind wir nicht heute erst abgestiegen, sondern das war ein Prozess über die ganze Saison. Wir als Spieler natürlich vorneweg, aber hier und da fehlten ein paar Bausteine um den Klassenerhalt fix zu machen. Ich glaube, unter gewissen Umständen wäre es dennoch möglich gewesen, aber wir haben es nicht geschafft und gehen runter.
Es gibt Stimmen und Schlagzeilen, die darauf verweisen, dass dieser Abstieg selbstverschuldet ist. Nicht aus sportlicher Sicht.
Johannes Brinkies: Ich weiß, dass der Sommer hier in Zwickau schon unruhig war. Das heißt aber nicht, dass man ein knappes Jahr später absteigen muss. Mir ist es auch zu einfach zu sagen, der oder der ist schuld. In erster Linie müssen wir Spieler auf dem Platz die Punkte holen. Aber es muss bei einem kleinen Verein auch immer einiges passen um die Liga zu halten. In den letzten sechs Jahren ist uns das prima gelungen … dieses eine Jahr jetzt, was wirklich unheimlich wehtut, macht die letzten sechs Jahre nicht ungeschehen. Das wird brauchen, um dies richtig zu verarbeiten.
Wie beurteilen die beiden Trainer dieses knappe Spiel?
Markus Anfang: Wir haben uns heute das Leben selbst sehr schwer gemacht. Ich glaube in der ersten Halbzeit müssen wir schon zwei Tore mehr machen. Und in der zweiten Halbzeit eigentlich wieder. Dann zittert man am Ende bis zum Schluss.
Ronny Thielemann: Die Jungs haben alles gegeben. Wir haben nach 20 Minuten drei richtig gute Chancen. Wenn wir da ein Tor machen, wird die Brust größer. Das haben wir nicht und dann ist das ein Sinnbild der Saison. Am Ende war es knapp und am Ende hat die Überzeugung, ein Tor zu machen, gefehlt … die Tabelle lügt nicht. Wir haben nicht die Leistung gebracht, um in der Liga zu bleiben! (MagentaSport/TX)
Foto: Johannes Brinkies Copyright MagentaSport