Matthijs de Ligt: „Wir müssen in den Spielen unsere Qualität nutzen“.
Der FC Bayern München ist wieder Tabellenführer.Doch das 2:0 über Hertha BSC Berlin muss man eher als Arbeitssieg einordnen. Maximilian Mittelstädt brachte es bei „DAZN“ auf den Punkt: „Über weite Strecken … 70 Minuten … haben wir es gut gemacht. Zwei kleine Unkonzentriertheiten nutzen die Bayern dann gnadenlos aus. Dennoch müssen wir mitnehmen, dass wir über 70 Minuten gut verteidigt haben“.
Matthijs, nur 2:0 gegen das Schlusslicht der Bundesliga?
Matthijs de Ligt: Wir sind sehr froh. Es war ein schwieriges Spiel für uns. Wenn Dortmund zwei Punkte verliert, willst man mit Feuer und Wille ins Spiel gehen. Mit dem Druck und der Spannung ist es immer schwierig. Wir haben noch vier Spiele, das Wichtigste waren die drei Punkte. Wir wissen, dass das Spiel nicht top war, aber wir haben gewonnen. Allein das zählt jetzt.
Waren die freien Tage das richtige Element, und wie weit waren die Spieler in die Entscheidung des Trainers einbezogen?
Matthijs de Ligt: Die drei Tage waren wichtig für uns nach dem Spiel gegen Mainz, wo wir alle emotional müde waren. Mit dem Körper natürlich irgendwo auch, aber mehr mental. Natürlich habe ich mit der Mannschaft und dem Trainer gesprochen. Wir haben gesagt, was wir machen müssen. Wir müssen mit dieserMannschaft die Meisterschaft gewinnen und heute war der erste Schritt.
Ist die Mannschaft überhaupt stabil für den Endspurt?
Matthijs de Ligt: Wir müssen schauen. Wir haben heute gewonnen, die vier Spiele davor allerdings nicht. Das Wichtigste ist, dass wir stabil sind und wir in den Spielen unsere Qualitäten nutzen. Wir müssen alles als Mannschaft machen und eine gute Atmosphäre haben. Es sind die letzten Wochen. Wir haben noch vier Spiele und wir müssen in diese Spiele alles raushauen.
Wie sieht der „DAZN“-Experte die Krise?
Michael Ballack: Man wird immer am Erfolg gemessen. Das Tagesgeschäft ist das, woran man jede Woche im Fußball gemessen wird. Es ist das gute am Fußball. Es gibt auch einen langfristen Weg und die Ausrichtung. Da muss man sagen, dass ein paar Positionen in der Mannschaft nicht vakant sind, aber nicht auf dem Niveau für die Champions League besetzt. Dazu kommt das Unglück mit Manuel Neuer, dafür kann der Verein nichts. Man sieht aber, was daraus entstehen kann. Das zieht sich in die Führungsetage. Dort werden die Entscheidungen getroffen. Wir wissen seit dem Duo Rummenigge/Hoeneß, was ein Traumduo für viele Jahre war … dies ist nicht so einfach zu ersetzen. Jetzt ist eine Situation, wo „Oli“ und Hasan gefragt sind und der Charakter gefragt ist. Bei aller Ausrichtung und allen Ideen, wie sie den Verein ausrichten wollen. Dieses Tagesgeschäft und die Persönlichkeit müssen sie jetzt zeigen. Da haben sie Verbesserungspotenzial.
Und wo sieht der Autor Max-Jacob Ost die Probleme?
Max-Jacob Ost: In dieser Saison sehen wir nur kulminiert, was alles in den letzten Jahren graduell passiert ist. Die Bayern haben doch schon länger keine sportliche Strategie mehr. Die Strategie ist eher, dass alles, was gerade machbar ist, irgendwie gemacht wird. Zum Beispiel holt man einen Sadio Mane, da man ihnhaben kann. Sportlich haben die Bayern schon länger Probleme, diese wurden nur überspielt, da man einen Robert Lewandowski hatte. Man spielt in einer Liga, in der man den 17 anderen Teams eigentlich überlegen ist.(DAZN/TX)
Foto: FC Bayern München