Uwe Gensheimer: „Das Final4 ist immer ein mentales Spiel“.
Damit hatte im ersten Halbfinale des REWE Final4 wohl absolut niemand gerechnet. Die Rhein-Neckar Löwen, die zuvor in der Liga eine Krise durchlaufen haben, haben die SG Flensburg-Handewitt regelrecht von der Platte gefegt. Mit einem 38:31-Sieg ziehen die Mannheimer ins Finale des REWE Final4 ein. „Sky“ überträgt heute ab 15:40 Uhr live. Nach hoffentlich spannenden 60 Minuten steht der Pokalsieger fest!
Uwe, ein deutlicher 38:31-Sieg im Halbfinale des DHB-Pokals. Damit stehen die Rhein-Neckar Löwen im Finale des REWE Final4. Es war bereits das sechste Halbfinale gegen die SG Flensburg-Handewitt, doch erstmals gehen die Rhein-Neckar Löwen als Sieger von der Platte. Trotz der harten letzten Wochen. Wie war die Partie heute hier in Köln?
Uwe Gensheimer: Wir haben uns viel vorgenommen, wollten die Wochen aus der Liga vergessen. Es hat von Anfang an gut funktioniert, wir sind sehr gut in die Partie gekommen, haben uns von der Arena tragen lassen. Beim Final4 ist es immer ein mentales Spiel. Die Flensburger haben sich mit Sicherheit auch viel vorgenommen, dann stehen sie mit einem Rückstand dar und da hat der Kopf angefangen.
Wie kam es zum Negativlauf in der Liga?
Uwe Gensheimer: Wir kommen vom zehnten Platz in der letzten Saison. Wir haben eine überragende Hinrunde und Serie bis März gespielt. Dann stehen wir auf einmal als Erster da. Man schaut auf die Tabelle und jeder macht sich ein paar Gedanken mehr. Daraus resultiert das Ganze. Wir haben in den entscheidenden Momenten ein wenig gezögert, haben bei unseren Abschlüssen gezögert. Und daher kommen eine geringere Wurfquote und viele technische Fehler. Wir haben aber an unserem Spiel nichts geändert. Wir haben nun gezeigt, dass, wenn wir mit so einer Bereitschaft in der Deckung kämpfen, wir viele Bälle gewinnen können und dann rollt unser Zug.
Johannes, was lief heute falsch?
Johannes Golla: Es ist unglaublich bitter … wenn man sieht, wie viele Flensburger mitgekommen sind und was es für ein tolles Event ist. Man ist mit großen Träumen und Erwartungen angereist, da wir es viel besser können. Jetzt ist man ziemlich am Boden … sie waren vom ersten Moment an bereit, haben ein klares System gespielt und uns in der Abwehr ein wenig überrascht: Sie haben anders verteidigt, als wir es erwartet haben. Sie haben ihr Tempospiel wie gewohnt auf die Platte gebracht. Wir haben heute ganz einfach in allen Belangen so gar nicht mithalten können.
Und wie sehen die Trainer diese Partie?
Maik Machulla: Für uns als Mannschaft und auch als Verein ist es eine unfassbare Enttäuschung, dass wir das Spiel nicht gewinnen konnten. Es hat mehrere Gründe, in erster Linie haben wir allerdings in der Abwehr über 60 Minuten überhaupt keinen Zugriff gefunden. Wir kriegen 38 Tore, Juri Knorr macht, was er will. Wir kriegen nie eine Phase, wo wir auf zwei oder drei rankommen und es eng machen können. Sie spielen sehr lange sehr ruhig und sehr klar, nutzen ihre Möglichkeiten. Wir machen im Angriff ein super Spiel. Aber Abwehr und Torwart waren nicht so gut, dass wir so ein Spiel gewinnen können. Es ist heute extrem bitter, aber ein verdienter Sieger.
Sebastian Hinze: Der Schlüssel war, dass wir gut ins Spiel gekommen sind und wir es in dieser Woche geschafft haben, mental zu sagen, dass dieses Wochenende ein Neustart für uns alle sein wird. Es ist ein neuer Wettbewerb, das ist schnell gesagt. Wir haben uns gesagt, dass wir uns das hier verdient haben und wir wissen, wie wir auch in den letzten Wochen hart dafür gearbeitet haben. Jetzt ging es darum, dies auf die Platte zu bringen … dann gibt es kein geileres Event dafür als das Final4!
Uwe, ist jetzt der Pokalsieg drin?
Uwe Gensheimer: Das werden wir sehen … heute sah es schon gut aus. (HBL/TX)
Foto: Final4 – Uwe Gensheimer Copyright HBL