Frank Bohmann: „Wir sind als Sportart auf dem Weg der Besserung“.
In Köln wurden vom Hockey-Weltmeister Timur Oruz die Halbfinals im DHB-Pokal 2022/23 ausgelost. Im Rahmen des REWE Final4, das am 15./16. April erstmals in der Kölner LANXESS arena ausgetragen wird, trifft die SG Flensburg-Handewitt auf die Rhein-Neckar Löwen und der SC Magdeburg auf den TBV Lemgo Lippe. Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga, gibt eine kleine Einschätzung.
Herr Bohmann, wie groß ist Ihre Vorfreude auf das Final4 in Köln?
Frank Bohmann: Wir sind nach Köln gekommen, weil wir mit dem Auslaufen des Vertrags mit Hamburg eine offene Ausschreibung gemacht haben. Es gab mehrere Bewerbungen, folglich haben wir die einzelnen Städte samt ihrem Veranstaltungsort nach mehreren Kriterien beurteilt, und man muss es so ehrlich sagen, Köln war der eindeutige Sieger. Von daher ist die Vorfreude natürlich riesig, und wir erfahren eine sehr große Unterstützung von Land, Stadt und auch von der LANXESS arena. Ich gehe weiterhin stark davon aus, dass wir unser Ziel das weltbeste Handballturnier zu veranstalten, hier in Köln einen ganzes Stück näher kommen.
Nach schönen, emotionalen 29 Jahren in Hamburg hat das REWE Final4 in der Kölner LANXESS arena in diesem Jahr eine neue Heimat gefunden. Was kann diese Endrunde auch für die Stadt Köln bedeuten?
Frank Bohmann: Köln ist ein wirklich große Sportstadt, mit den unterschiedlichsten Sportsevents. Dazu kommt die LANXESS arena, die vielleicht aktuell die modernste Veranstaltungsarena in Europa ist. Von daher ist der Rahmen gesetzt. Und Köln als Stadt ist sehr, sehr sportfreundlich und kooperiert hervorragend mit uns. Heißt aber auch: Wenn es nicht funktionieren sollte, können wir uns nicht hinter der Stadt Köln verstecken. Dann haben wir unsere Hausaufgaben am Ende nicht richtig gemacht. Doch ich weiß, wir sind sehr gut vorbereitet. Es wird ein Weltklasse Event in Köln!
Die Partien wurden gelost. Wie ist Ihr persönliche Einschätzung?
Frank Bohmann: Eine Auslosung ist niemals ein Wunschkonzert und von daher, hätten man jede Paarung akzeptiert. Zudem haben die Mannschaften ein ähnliches Level, auch wenn man den TBV Lemgo vielleicht als Underdog ansieht. Doch schon die vergangenen beiden Jahre haben gezeigt, dass dies ein großer Fehler ist. Von daher wird sich der SC Magdeburg ordentlich strecken müssen. Die beiden anderen Mannschaften im zweiten Halbfinale sind auf Augenhöhe, dass es überhaupt keinen Favoriten gibt. Es werden auf jeden Fall zwei starke Halbfinals am 15. April, gleiches gilt für die Partien am 16. April. Die Fans dürfen sich freuen!
Aber haben Sie trotzdem einen Favoriten? Welche der Mannschaften wird am Ende den Pokal in den Himmel von Köln recken?
Frank Bohmann: Wie heißt es immer so schön: Der Pokal hat seine ganz eigenen Gesetze. Das glaube ich in diesem Fall auch, alle vier Mannschaften können am 16. April den Pokal in ihren Händen halten. Das freut mich, weil es auch bedeutet, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer hier in Köln besten Handball erleben dürfen.
Wie zufrieden sind Sie mit der generellen Veranstaltung in Köln?
Frank Bohmann: Ich denke, alle beteiligten Personen können wirklich stolz auf sich sein. Es hat alles funktioniert und die Stimmung ist super. Es geht am Ende ja nicht nur um die Auslosung, sondern auch um das Netzwerken. Von daher kann ich allen handelnden Personen nur mein Kompliment aussprechen.
Wie hat Ihnen Timur Oruz als „Losfee“ gefallen?
Frank Bohmann: Timur hat das super gemacht. Hockey und Handball haben schon seit Jahren eine super Verbindung, bei Olympischen Spielen sind die Mannschaften eng beisammen, feiern auch sehr, sehr gerne zusammen. Von daher allein schon ist es eine Sportart, die uns am Herzen liegt. Glückwunsch zur Weltmeisterschaft!
Und wie empfinden Sie den generellen Zeitplan der Handballer?
Frank Bohmann: Es wäre zu schön gewesen, wenn wir zu Jahresbeginn nach der Weltmeisterschaft mehr Zeit gehabt hätten und die deutsche Nationalmannschaft möchte auch gerne noch etwas mehr Vorbereitung haben. Aber letztendlich müssen die Vereine zu ihrem Recht kommen, sie müssen ihre Spiele spielen, da ist dieser Terminkalender einfach zu eng. Da werden wir uns weiterhin mit Spielern und mit allen anderen Institutionen hinsetzen und sehen, wie wir es optimieren können. Aber ich denke, wir sind ganz gut aus der Weltmeisterschaft gekommen. Ich glaube, dass wir als Sportart wieder auf dem Weg der Besserung sind. (TX)
Foto: Frank Bohmann Copyright SID