Alexander Wehrle: „Mit dem 1:0 in Nürnberg gab es sofort ein Erfolgserlebnis“.
Der VfB Stuttgart hat das Momentum aus dem DFB-Pokal, wo es im Halbfinale nun gegen Eintracht Frankfurt geht, mit in die Bundesliga gerettet. Das erste Ligaspiel unter dem neuen Trainer Sebastian Hoeneß wurde mit einem turbulenten 3:2 beim VfL Bochum gewonnen. Leider kochten die Emotionen über. Bei „DAZN“ stellte sich VfB-Geschäftsführer Alexander Wehrle den Fragen, vor allem zum vierten Trainer.
Herr Wehrle, was für einen Eindruck haben Sie von Sebastian Hoeneß?
Alexander Wehrle: Er macht einen sehr konsequenten Eindruck, hat sofort einen Draht zur Mannschaft gefunden. Die ersten Tage waren sehr angenehm. Mit dem 1:0 gegen Nürnberg gab es sofort ein Erfolgserlebnis. Dies hilft in solchen Situation.
Er hat in seinen Stationen bewiesen, dass er eine Mannschaft gut einstellen kann. Er hat umgestellt auf Dreierkette, hat einen guten Draht zur Mannschaft entwickelt. Ich bin davon überzeugt, dass wir die restlichen Spiele erfolgreich gestalten werden.
Stehen Sie für das Missverständnis mit Bruno Labbadia in der Verantwortung?
Alexander Wehrle: Ich habe als Vorstandsvorsitzender die Gesamtverantwortung. Egal, wie diese Saison ausgeht: Wir werden eine schonungslose Analyse machen und alles, wirklich alles, kritisch hinterfragen. So kann es definitiv nicht weitergehen. Wir spielen die Saison zu Ende und gehen schonungslos in die Analyse.
Das heißt aber auch: Einen fünften Trainer wird es nicht mehr geben?
Alexander Wehrle: Auf Platz 18 hat man wenige Argumente. Es geht niemals um persönliche Befindlichkeiten, es muss immer um den VfB Stuttgart gehen. Deshalb haben wir diesen Wechsel vollzogen. Aber einen fünften Trainer wird es nicht geben.
Zum sportlichen: Wie haben die beiden Trainer das 3:2 der Stuttgarter bei den Bochumern gesehen? In der Tabelle trennen beide Vereine noch drei Punkte.
Sebastian Hoeneß: In vielerlei Hinsicht ein wichtiger Sieg. Wir haben tabellarisch eine bessere Ausgangssituation und wollten Bochum wieder mitreinziehen. Was fast noch wichtiger als die ersten Punkte ist, ist, dass wir einen Spirit an den Tag gelegt haben, der unabdingbar für die nächsten Wochen sein wird. Das Gefühl nehmen wir mit und das ist viel wert. Wir haben zusammen eine Mischung gefunden.
Thomas Letsch: Wir haben leider Chaos bei den Gegentoren angestellt. Es war ein klassisches 50:50-Spiel. Es war kein tolles Fußballspiel, aber ein Spiel, das absolut offen war. Wir haben drei Tore kassiert, wo es zu einfach ist, wie der Gegner zu den Toren kommt. Wir kommen dann zwar zurück, das letzte Bisschen hat dann aber irgendwo gefehlt. Vor allem die Art und Weise, wie wir die Tore kassieren, man darf das nicht. Es war das, was uns die letzten Spiele stark gemacht hat. Wenn man die drei Tore gegen einen direkten Konkurrenten bekommt, wird es schwer.
Und wie bewertet der „DAZN“-Experte das direkte Abstiegsduell?
Tim Borowski: Man sieht, dass viele Emotionen dabei sind, vielleicht zu viele direkt nach dem Spiel. Es ist schade, da wir ein tolles Abstiegsduell mit richtig vielen Toren gesehen haben … am Ende auch mit dem verdienten Sieger VfB Stuttgart. (DAZN/TX)
Foto: Alexander Wehrle Copyright VfB Stuttgart