Die „Hölle des Nordens“ als krönenden Abschluss.
Die nordischen Klassiker finden am 9. April 2023 mit Paris-Roubaix ihren krönenden Abschluss. Die anderen Rennen in den letzten Wochen ziele alle nur auf die „Hölle des Nordens“ ab. Exakt 175 Fahrer werden am Sonntag in die Pedalen treten, doch der Blick richtet sich vor allem auf Wout van Aert und Mathieu van der Poel. Beide scheinen für die „Königin der Klassiker“ wie geschaffen, doch der Triumph fehlt!
Der Niederländer Mathieu van der Poel konnte bei seiner Premiere 2021 nur einen dritten Platz einfahren, und der Belgier Wout van Aert im letzten Jahr einen zweiten Platz. Was für andere Fahrer im Peloton ein sensationelles Ergebnis wäre, ist für die zwei Profis eine Niederlage. Der 28-jährige Niederländer feierte 2023 einen Sieg bei Mailand-Sanremo und einen starken zweiten Platz bei der Flandern-Rundfahrt. Der 28-jährige Belgier konnte in diesem Frühjahr nur das kleine E3 Saxo Bank Classic gewinnen, bei Gent-Wevelgem schenkte Wout van Aert den sicheren Sieg seinem Teamkollegen Christophe Laporte. Mathieu van der Poel wirkt stärker.
Aber ein kurzer Blick auf die jüngere Geschichte von Paris-Roubaix zeigt, dass das wildeste Rennen im Kalender selten die Favoriten bevorzugt, denn in den letzten elf Ausgaben gab es elf verschiedene Sieger. Daher ist es wichtig, einen genauen Blick auf die Liste der „dark horses“ zu werfen, die in der Lage sind, zu überraschen oder den beiden Titanen der Klassiker einen harten Kampf anzusagen. Ineos Grenadiers hat beispielsweise mit Filippo Ganna, der in San Remo zwischen dem Niederländer und dem Belgier auf dem zweiten Platz landete, einen Herausforderer. Die Plätze Sechs und Drei in diesem Frühjahr machen auch Mads Pedersen zur festen Größe. Kasper Asgreen und Yves Lampaert müssen hingegen ihr Frühjahr noch retten.
Lotto Dstny setzt auf Florian Vermeersch, den Durchstarter der Ausgabe 2021, und gibt Arnaud De Lie die Chance, bei seinem Debüt einen Eindruck zu hinterlassen. Genau das hatte auch Biniam Girmay vor seinem Sturz bei der Flandern-Rundfahrt vor, aber der Intermarché-Führende und Sieger von Gent-Wevelgem 2022 könnte gezwungen sein, seine Premiere bei Paris-Roubaix zu verschieben.
Bei den französischen Teams setzt Groupama-FDJ seine Hoffnungen auf Stefan Küng und Arnaud Démare. TotalEnergies wird versuchen, den Gewinner von 2018, Peter Sagan, und Anthony Turgis in die entscheidenden Züge zu bringen, während AG2R Citroën mit einer belgischen Dreier-Offensive an den Start geht, bei der ein weiterer ehemaliger Sieger, Greg Van Avermaet, auf die große Unterstützung von Stan Dewulf und Oliver Naesen zählen wird. Es könnte also spannend werden. (FKF)
Foto: Paris-Roubaix Copyright ASO