Marius Bülter: „Wir haben den Glauben, dass wir zurückkommen können“.
Dortmund und Gelsenkirchen trennen ca. 25 Kilometer Luftlinie, aus sportlicher Sicht sind es Galaxien. Borussia Dortmund war vor diesem Spieltag punktgleich mit dem Tabellenführer, der FC Schalke 04 mit dem Tabellenletzten. Trotzdem warfen beide Mannschaften im 100. Revierderby ihre Tugenden in den Pott, nach etwas über 90 Minuten stand es 2:2. „Ein faires und tolles Spiel“, zog der „Sky“-Experte sein Fazit.
Marius, auch wenn das 100. Revierderby ein Heimspiel war, der FC Schalke 04 war der krasse Außenseiter. Dann geht Borussia Dortmund sogar zweimal in Führung, hatte gute Chancen, am Ende steht es 2:2-Unentschieden. Was ist das gerade für ein Gefühl, so ein Spiel gedreht zu haben?
Marius Bülter: Wenn man zweimal zurückliegt und so wieder zurückkommt, fühlt sich das schon gut an. Die Fans haben eine brutale Stimmung gemacht und uns sehr gepusht. Dazu kommt das Selbstvertrauen, das wir uns erarbeitet haben. Wir haben den Glauben, dass wir immer wieder zurückkommen können, und das hat man heute auch wieder gesehen.
Du selbst bist maßgeblich an dem Unentschieden beteiligt. Wie ist es, wenn man im Revierderby auf Schalke ein Tor erzielt?
Marius Bülter: Das schönste war es nicht, es war ein relativ einfaches Tor. Aber es ist ein schönes Gefühl im Derby zu treffen. Es ist ein sehr besonderes Tor für mich. Und zum Glück habe ich mich beim Jubel nicht verletzt als ich mit dem Kameraarm zusammengeprallt bin. Ich habe es noch gut gelöst, sodass es nur lustig aussah!
Kenan, was für eine Geschichte. Du wurdest eingewechselt und machst dann auch noch das Tor zum 2:2. Wie war das alles für Dich?
Kenan Karaman: Der Ball war echt lange in der Luft. Ich treffe ihn gut und setze ihn gegen die Laufrichtung. Es war mein allererstes Tor für Schalke und das dann auch noch im Derby … so kann man sich in die Herzen der Schalker schießen. Für mich war es ein besonderer Moment.
Nico, keine ganz so gute Woche. Ihr hattest die Chancen auf das 3:1, am Ende ist es ein 2:2-Unentschieden. Wo lag der Fehler?
Nico Schlotterbeck: Es ist ein ausverkauftes Haus und eine gute hitzige Stimmung. Wir hatten sie gut unter Kontrolle, aber in der zweiten Halbzeit müssen wir das Spiel zumachen. Dann stellt man keine Fragen und sie feiern nicht einen gefühlten Sieg. Wir müssen es früher zumachen … beim 2:2 köpft er ihn natürlich gut. Das ist ein Absprachefehler zwischen Julian Ryerson und mir. Wir denken, dass der andere ihn hat. Dann kommt er frei zum Kopfball … kann gegen die Laufrichtung einköpfen.
Und wie analysiert der „Sky“-Experte den Ausgleich …
Lothar Matthäus: Punkt eins, schlechtes attackieren von Dortmund auf der rechten Seite. Punkt zwei, schlechte Abstimmung im Zentrum. Karaman war eigentlich in der schlechtesten Position und kommt ungehindert an den Ball. Alexander Meyer kann man nicht freisprechen. Vielleicht hat er auch nicht damit gerechnet, er sieht jedoch nicht gerade glücklich dabei aus.
Dortmund hätte das Spiel gewinnen müssen. Sie haben viel zu viele Großchancen vergeben und Ralf Fährmann hat mehrfach gut gehalten. Die Schalker fühlen sich nach den zwei Rückständen deshalb wie der heimliche Sieger. Schalke hat es am Ende mit Mithilfe der Dortmunder geschafft. Insgesamt war es ein faires und tolles Spiel mit einer tollen Atmosphäre! (Sky/TX)
Foto. Marius Bülter Copyright FC Schalke 04