Bennet Wiegert: „Unsere Abwehr mit der Kompaktheit war der Schlüssel“.
Es war das Spitzenspiel in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga am Wochenende. Der amtierende Meister SC Magdeburg empfing den Tabellenführer Füchse Berlin. „Sky“-Experte Martin Schwalb wusste Stunden vor dieser Partie: „Es wird emotional und laut werden“. Und das sollte es auch werden, weil die Akteure auf der Platte ein sensationelles Spiel ablieferten. Mit dem besseren Ende für Magdeburg, mit 34:29.
Herr Wiegert, ein 34:29 über die Füchse Berlin. Wie war das Spiel?
Bennet Wiegert: Ich glaube, dass wir heute den Grundstein in unserer Verteidigung gelegt haben. In der ganzen ersten Halbzeit haben wir es geschafft, die Füchse bei null Tempospiel-Toren zu halten. Das ist phänomenal. Da können wir vielleicht mit noch zwei, drei Tore höher in die Pause gehen. In der zweiten Halbzeit haben wir uns in einen Rausch gespielt. Ich finde, dass unser Ergebnis hätte höher ausfallen können, wenn wir nicht mit dem Scoreboard spielen und anfangen zu verwalten.
War also eher die Abwehr der Schlüssel zum Sieg?
Bennet Wiegert: Ich fand, dass unsere Abwehr mit der Kompaktheit der Schlüssel zum Sieg heute war. Wir haben den Rückraum so eng wie möglich zugestellt, um Würfe über außen zu kreieren.
Immerhin waren die Füchse Berlin vor dieser Partie der Tabellenführer. Eine Niederlage nicht ausgeschlossen. Befasst man sich mit so etwas?
Bennet Wiegert: Ist das das Mindset eines Sportlers? Ich hoffe nicht. Es gab viel mehr zu gewinnen, als zu verlieren. Wir müssen immer nach vorne schauen und zu sehen, was es noch zu erreichen gibt. Im Sport gehören Niederschläge aber dazu, wichtig ist, dass man nur wieder aufsteht und die Konsequenzen daraus zieht.
Herr Siewert, Magdeburg ist stark. Woran lag es?
Jaron Siewert: In der ersten Halbzeit schmeißen wir zu viele Bälle im Tempospiel weg und Magdeburg bestraft das gegen uns gnadenlos. Das Tempo-Duell haben sie im ersten Durchgang klar gewonnen. In die zweite Halbzeit kommen wir schlecht rein, haben wieder technische Fehler. Wir fangen erst richtig an zu fighten, als wir auf Fünf-Eins umstellen … grundsätzlich war es über weite Strecken heute einfach viel zu wenig von uns allen.
Herr Wiegert, liegt den Magdeburgern die Rolle als Jäger mehr?
Bennet Wiegert: Ich finde, dass wir schon die ganze Saison der Jäger sind, weil wir immer weniger Spiele absolviert haben, als die anderen und als vierter oder fünfter hinterher hecheln. Wenn ich es mir aussuchen könnte, bin ich lieber Gejagter. Das hat etwas Charmantes, das hat man sich erarbeitet. Als Jäger muss man immer ein wenig hoffen und schauen, was die anderen Teams am Ende doch machen. (HBL/TX)
Foto: Bennet Wiegert Copyright HBL