Romain Bardet: „Paris-Nizza ist für mich das härteste einwöchige Rennen“.
Am heutigen Sonntag wird in La Verrière die 81. Ausgabe von Paris-Nizza gestartet. Das WorldTour-Etappenrennen besteht aus acht Etappen, für Sprinter, Ausreißer, Zeitfahrer und Kletterer. Exakt zehn Jahre nach seinem Debüt bei Paris-Nizza kehrt Romain Bardet zurück. Da der 32-jährige Franzose in diesem Jahr plant wieder bei der Tour de France angreifen zu wollen, ist Paris-Nizza die perfekte Vorbereitung.
Romain, wie fühlst Du Dich nach Deinem Saisonauftakt in Südfrankreich?
Romain Bardet: Ich denke, das war das beste Programm, um mich auf Paris-Nizza vorzubereiten. Die beste Art und Weise, um in Form zu kommen. Ich bin noch nicht ganz auf der Höhe, aber meine Beine sind gut. Ich muss noch einen kleineren Virus überwinden, der mich letztes Wochenende geschwächt hat, aber das wird schnell vorübergehen. In der Ardèche hatte ich ein mechanisches Problem, das mich daran gehindert hat, um den Sieg mitzufahren, und am nächsten Tag beim Drôme Classic hatte ich das Gefühl, dass mir auf der Zielgeraden etwas die Kraft fehlte. Trotz Kälte war es ein sehr intensives Rennen, und für mich war sehr hilfreich.
Kannst Du Dich noch an Paris-Nizza 2013 erinnern und Deinen sechsten Platz in Brioude, der immer noch Dein bestes Etappenergebnis ist?
Romain Bardet: Das liegt lange zurück. Es war mein zweites Profi-Jahr, aber vor allem das Jahr, in dem ich den Sport verstanden habe. Alles war neu, ich verstand aber, dass ich in einer anderen Dimension unterwegs war. Die Bedingungen auf der Brioude-Etappe waren schwer, aber ich war bereit. Ich habe schnell gemerkt, dass Paris-Nizza ein sehr anspruchsvolles Rennen ist.
Ich denke, Paris-Nizza ist das härteste einwöchige Rennen im gesamten Kalender. Es liegt direkt hinter den großen Rundfahrten. Ich fühle mich dort nicht besonders wohl, aber es gibt immer einen guten Kampf. Die Spannung ist konstant. Es ist ein schwieriges Rennen, mit einer steilen Etappe immer gleich zu Beginn einer Woche, dann kommt der Windfaktor hinzu, ein Zeitfahren und dann das letzte Wochenende mit einer Reihe von Anstiegen. Die Dauphiné ist für mich etwas einfacher, weil die Anstiege progressiver sind. Und bei Tirreno-Adriatico sind deutlich mehr Tage für die Sprinter reserviert, so dass es nicht so schwer ist.
Hast Du Dir für Paris-Nizza 2023 irgendwelche Zwischenziele gesetzt?
Romain Bardet: Es ist ein wichtiges Rennen in der Vorbereitung auf meine Saison. Ich habe einige Zeit mit meinen Kollegen vor allem im Training verbracht. Wir haben hervorragende junge Fahrer und echte Talente. Casper Van Iden und Pavel Bittner sind eher sprintstarke Fahrer. Sie müssen sich erst noch einarbeiten. Max Poole ist erst 19 Jahre alt, aber er wird ein großer Kletterer werden. Er ist am letzten Sonntag gestürzt, ich hoffe immer noch, dass er bei uns dabei sein kann.
Die Etappe zum Col de la Couillole wird wahrscheinlich die Königsetappe sein. Hast Du diese Strecke denn schon genau studieren können?
Romain Bardet: Zunächst steht die Eröffnungsetappe an. Dann das Zeitfahren mit der Mannschaft, was in jede Richtung gehen kann. Man ist nicht allein unterwegs. Was den Rest betrifft, so kenne ich die letzten drei Etappen sehr gut, und ich kann sagen, dass der Anstieg von La Colle-sur-Loup sehr schwierig ist, und man darf an diesem Tag nicht schwächeln. Den Anstieg zum La Couillole bin ich schon sehr oft gefahren, letzte Woche habe ich ihn erst gefahren.
Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar sind ebenfalls mit am Start. Wenn diese beiden Profis dabei sind, hat man dann überhaupt noch eine Chance?
Romain Bardet: Wir werden sehen. Sie sind seit Beginn der Saison am Rollen. Und sie sind bei großen Teams. Aber was auch passiert, es gibt immer starke Fahrer und einen großen Kampf bei Paris-Nizza. Ich gehe immer mit dem Vorsatz ins Rennen, mein Rennen zu fahren. Ich muss mich auf meine Beine verlassen. (TX)
Foto: Romain Bardet Copyright ASO