Julius Kühn: „Im Handball entscheiden die Kleinigkeiten“.
Melsungen und Leipzig sind tabellarisch in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga auf Augenhöhe und dies haben die beiden Mannschaften auch rein spielerisch am Donnerstag eindrucksvoll bewiesen. Am Ende hieß es: 28:29! Für Melsungen eine unnötige Heimniederlage, vor allem wenn man auf die nächsten Partien blickt. Auch wenn sich Julius Kühn bei „Sky“ für die kommenden Aufgaben kämpferisch zeigte.
Julius, was sind die Gründe für die Niederlage?
Julius Kühn: Es sind die vielen technischen Fehler, die wir immer wieder machen. An einer Aktion kann man das nicht festmachen, es ist die Summe. Wenn man nicht gut in ein Heimspiel reinkommt, muss man versuchen, es über den Kampf zu regeln. Das haben wir leider erst in der zweiten Halbzeit kapiert. In der ersten Halbzeit sind wir immer wieder einem Rückstand hinterhergelaufen, gegen eine Mannschaft wie Leipzig ist das schwierig. Wir haben trotzdem geschafft, in Führung zu gehen. Wie es im Handball so ist, entscheiden dann Kleinigkeiten.
Wichtige Spieler haben uns gefehlt. Wir haben versucht, das zu kompensieren. Das ging dieses Mal nur mit dem Kampf. Dann ist es auch manchmal egal, ob man die ganze Zeit das richtige auf der Platte tut. Wenn man mit 100-prozentigem Einsatz dahintersteht, dann funktionieren manchmal solche Dinge eben auch. Aber am Ende bringt uns dies alles gar nichts, das Spiel ist verloren.
Moritz, wie fühlt sich der erste Sieg in der neuen Mannschaft an?
Moritz Preuss: Es freut mich, dass ich den Einstand mit einem Sieg geben konnte. Es war ein schweres Spiel. Wir sind sehr gut gestartet, hatten eigentlich das ganze Spiel unter Kontrolle. Am Ende hatten wir leider viele Probleme im Angriff, sind nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen, hatten ein bisschen Angst, in diese zu gehen. Am Ende war es ein verdienter Sieg für uns, aber natürlich hatten wir in den letzten fünf Minuten mit den zwei Treffern auf das leere Tor ein bisschen Glück.
Ich bin glücklich, solche Einsatzzeiten zu bekommen. Ich hatte eine fantastische Zeit in Magdeburg. In Leipzig habe ich nun eine neue Chance bekommen, ich hatte von Anfang an ein tolles Gefühl. Dass wir direkt mit einem Sieg starten, freut mich umso mehr. Das ist jedoch die Hauptsache. Jetzt geht es hoffentlich so weiter.
Julius, was sagst Du zum harten Programm?
Julius Kühn: In der Bundesliga gibt es gar keine leichten Spiele, aber jetzt stehen die nächsten richtigen Brocken an. Aber wir werden jetzt nicht sagen: Na gut, dann fahren wir hin und schauen, was passiert. Wir müssen einfach mehr zueinander finden. Diese Überzeugung, die wir hier in der zweiten Halbzeit gebracht haben, von Anfang an bringen. Man kann auch gegen solche Mannschaften Punkte holen. Es ist nicht gerade leicht, aber da ist nichts unmöglich. (HBL/TX)
Foto: Julius Kühn Copyright LIQUI MOLY HBL