Frank Schmidt: „Es ist außergewöhnlich wo wir stehen, nicht der HSV“.
Es ist das Spiel des Wochenendes in der 2. Liga. Der 1.FC Heidenheim empfängt am heutigen Samstag um 20:30 Uhr den Hamburger SV. Der Dritte also gegen den Zweiten und gerade einmal vier Punkte trennen die beiden Vereine. Wenn man die Statistiken sieht, identisch viele Tore geschossen und Heidenheim hat auch nur ein Tor mehr kassiert. Trainer Frank Schmidt will auf der offiziellen PK keine Vergleiche!
Herr Schmidt, Heidenheim ist auf Augenhöhe mit den Hamburgern. Wo sehen Sie noch große Unterschiede?
Frank Schmidt: Ich sehe sehr große Unterschiede. Gerade in der Zielsetzung. Es ist für uns außergewöhnlich, dass es jetzt ein Spiel zwischen dem Dritten und dem Zweiten gibt. Dass die Hamburger auf dem zweiten Platz stehen ist aber hier nicht außergewöhnlich, sondern dass wir Dritter sind. Man sollte den Fokus nicht immer darauflegen, dass noch zwei Mannschaften vor uns und mit Kaiserslautern nur eine hinter uns steht. Wir haben 15 Mannschaften hinter uns, das ist außergewöhnlich. Es wäre vermessen zu sagen, dass es ein Spiel auf Augenhöhe ist. Ich glaube, der HSV hat mehr Zuschauer als wir Einwohner haben. Das zeigt auch, dass es einfach Wahnsinn ist, was die Mannschaft in dieser Saison geleistet hat, und das ist in den Köpfen der Menschen noch gar nicht richtig angekommen. Das liegt in der Natur der Sache, dass nach einer Niederlage direkt wieder Wertungen kommen. Man muss mal darüber nachdenken, dass wir nach 19 Spieltagen erst drei Niederlagen haben und 15 Mannschaften hinter uns stehen. Wir sollten aufhören, uns mit dem HSV zu vergleichen. Nichtsdestotrotz sag ich es immer wieder, dass wir in jedem Spiel in der Lage sind, gegen jeden Gegner zu bestehen, gerade zu Hause. Jedoch sollten wir aufhören zu sagen, dass wir auf Augenhöhe mit dem HSV sind und gar die gleiche Zielsetzung oder Qualität haben. Das sehe ich überhaupt nicht so. Allein schon in der Zielsetzung hat der HSV das ganz klare Ziel aufzusteigen und wir wissen, dass es schon ein paar Mannschaften gibt, die eigentlich am Ende der Saison vor uns stehen müssten. Aber natürlich haben wir den Anspruch, uns Jahr für Jahr gut zu präsentieren und eine gute Rolle zu spielen. Man sieht an den Mannschaften, die hinten stehen, wie schwer es ist, überhaupt in unsere Situation zu kommen. Bereits 36 Punkte nach 19 Spieltagen zu haben … das ist außergewöhnlich!
Könnte die Heimstärke zum Faktor werden?
Frank Schmidt: So eine Heimbilanz hatten wir noch nie und werden sie vermutlich auch nie wieder bekommen. Man muss sich mal vor Augen führen. Wir haben einen Schnitt von 2,55 Punkten in neun Heimspielen. Das ist einfach gigantisch!
Und die kalten Bedingungen?
Frank Schmidt: Ich glaube, es ist gerade nicht so einfach für uns, wenn man auch unsere Trainingsplätze sieht. Bei uns ist es mit Sicherheit kälter als in Hamburg. Wir haben Dauerfrost und hatten heute Morgen gute minus zwölf Grad. Auf der anderen Seite kennen wir die Bedingungen natürlich besser, keine Frage. Aber wenn endlich angepfiffen wird und die Voith-Arena ausverkauft ist, wird jedem automatisch warm werden. Auf dem Platz und hoffentlich auch jedem Fan auf den Tribünen. Sobald die Partie beginnt, spielen die Rahmenbedingungen keine Rolle mehr. Dann geht es um die inhaltlichen Dinge auf dem Platz und dann werden wir sehen. (1.FC Heidenheim/TX)