Kevin Schade: „In England sehe ich die Chance auf den nächsten Schritt“.
Kevin Schade kam 2018 von Energie Cottbus in die Freiburger Fußballschule. 2021 feierte der erst 21-jährige Stürmer mit der U23 die Meisterschaft in der Regionalliga Südwest und debütierte in der Saison 2021/22 im Freiburger Bundesligateam. In 36 Profi-Partien erzielte Kevin Schade sechs Tore. Diesen Winter wechselt der U21-Nationalspieler erst einmal auf Leihbasis zum FC Brentford in die Premier League.
Kevin, Freiburg hat den Ruf eine Talentschmiede zu sein. Warum schaffen vor allem in Freiburg viele junge Spieler den Sprung in die Bundesliga?
Kevin Schade: Das Interview von Kevin Prince Boateng sagt im Prinzip alles, was Freiburg ausmacht … das tolle in Freiburg ist, man achtet nicht darauf, wer du bist, sondern man versucht dir gewisse Spielprinzipien zu vermitteln. Man hat auch die nötige Geduld, wenn es mal nicht so läuft, oder auch das eine oder andere Spiel am Ende verloren geht. Doch nur so steigert man die allgemeine Verfassung, also die körperliche und mentale Verfassung. Man legt wirklich den Fokus auf die Ausbildung und nicht das irgendwie Spiele gewonnen werden.
Eine wichtige Rolle spielt dabei natürlich der Trainer, auch für alle Jugendtrainer beim SC Freiburg. Christian Streich lebt es doch allen im Verein vor, wohin man mit guter sowie konstanter Arbeit noch kommen kann.
Durch Deine Bauchmuskelverletzung am Ende der vergangenen Saison, bist Du in der laufenden Saison nicht so oft zum Einsatz gekommen. Ist die lange Winterpause ein Vorteil für Dich?
Kevin Schade: Auf jeden Fall! Ich bin aus diesem Grund auch eine Woche früher ins Training eingestiegen, als ich eigentlich müsste. Es hilft mir und ich konnte mich durch die Freundschaftsspiele auch noch einmal verbessern. Ich habe auf jeden Fall kein Problem mehr bei den Einheiten mit der Mannschaft.
Du hast gesagt, „Du konntest Dich auch noch einmal verbessern“. Wo muss sich ein Kevin Schade denn generell noch in der Zukunft verbessern?
Kevin Schade: Da gibt es noch einige Punkte! Ich bin noch ein sehr junger Spieler, daher ist Potenzial zur Verbesserung in fast allen Bereichen vorhanden. Wichtig für mich sind nach der Verletzung vor allem Spiele, um mich wieder an das Spielniveau zu gewöhnen. Und ich muss generell mehr Ruhe ausstrahlen. Also mehr Ruhe am und mit dem Ball haben. Daran arbeite ich intensiv.
Was war Dein Highlight in 2022?
Kevin Schade: Bundesliga zu spielen. Für einen offensiven Spieler sind auch Tore immer recht wichtig. Und die schwere Verletzung überwunden zu haben, auch das war irgendwie ein Highlight. Nicht nur für mich, sondern den ganzen Verein war die Qualifikation für den europäischen Wettbewerb natürlich ein Highlight. Für den SC Freiburg sind internationale Spiele keine Selbstverständlichkeit. Und wie die Gruppe gelaufen ist und wie wir dazu in der Bundesliga stehen, das sind Highlights. Es sind also viele persönliche und mannschaftliche Highlights.
2023 steht nun die Leihe mit Option auf einen festen Wechsel in die Premier League an. Warum jetzt dieser sportliche Schritt zum FC Brentford?
Kevin Schade: Ich habe Freiburg sehr viel zu verdanken. Beim Sport-Club bin ich Bundesligaspieler geworden und der Verein stand auch in schwierigen Zeiten immer zu mir. Sportliche Erlebnisse wie der Aufstieg in die 3. Liga, das erste Bundesligator in Mönchengladbach oder die Spiele in der Europa League werden mich begleiten. In England sehe ich die Chance auf den nächsten Schritt in meiner Karriere. Diese Chance möchte ich nun einfach unbedingt ergreifen. (LB)