Pascal Hens: „Die gesamte Situation bei der HSG Wetzlar ist weiterhin kritisch“.
Die HSG Wetzlar hat vor knapp einer Woche auf die anhaltende sportliche Krise reagiert und Trainer Benjamin Matschke freigestellt. Die Hessen waren zuvor bis auf den 15. Platz in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga abgerutscht. Bei der TSV Hannover Burgdorf feierte die HSG Wetzlar unter Interimstrainer Jasmin Camdzic einen 26:23-Sieg. „Sky“-Experte Pascal Hens sieht die Gemengelage weiter kritisch.
Ist die Trainerentlassung bei der HSG Wetzlar nachvollziehbar?
Pascal Hens: Es ist häufig so, dass der Trainer entlassen wird, wenn einfach die Ergebnisse nicht stimmen. Da wird dann versucht ein Impuls zu finden, um dadurch die Mannschaft wieder wachzurütteln. Ich glaube übrigens, dass „Ben“ Matschke ein guter Typ und Trainer ist. Da fragt man sich, ob das wirklich notwendig ist, nur um einmal den Effekt zu haben. Der Schritt wird ihnen nicht leichtgefallen sein.
Lenny Rubin hat zum Trainer folgendes gesagt: „Die ganze Mannschaft hatte ein gutes Verhältnis zum Trainer. In vielen Spielen hatten wir auch Pech und wir verlieren mit einem Tor. Heute hatten wir etwas mehr Glück, woran das liegt, ist aber schwer zu sagen. Wir haben ein gutes Auswärtsspiel gemacht“.Ein starkes Statement, oder?
Pascal Hens: Das war ein starkes Statement von ihm. Er kann die Entlassung nicht verstehen und das verstärkt meinen Eindruck. Die Mannschaft sieht es scheinbar auch so, ich weiß nicht ob eventuell noch etwas anderes vorgefallen ist.
Was kommt auf die HSG Wetzlar in den nächsten Wochen zu?
Pascal Hens: Mit Blick auf die Spiele, die noch kommen, war das heute schon ein immens wichtiger Sieg … es kann aber sein, dass sie in den anstehenden Spielen keinen einzigen Punkt mehr holen. Die Situation in Wetzlar ist kritisch. In der Form, die Wetzlar hat, muss man nicht davon ausgehen, dass sie Punkte holen (HBL/TX)
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