Jan-Lennard Struff: „Das Team und die Fans waren super“.
Die DTB-Auswahl verpasst nach 1:0-Führung gegen Kanada die Runde der letzten Vier bei den Davis Cup-Finals 2022. Im recht stimmungsvollen Palacio de Deportes Martín Carpena in Málaga reichte der Auftaktsieg von Jan-Lennard Struff nicht für das Weiterkommen. Oscar Otte sowie das Doppel aus Tim Pütz und Kevin Krawietz konnten ihre Partien nicht gewinnen. Damit ist die Siegesserie im Doppel gerissen.
Wie fühlt sich dieser umkämpfte Sieg zum Auftakt gegen Kanada an?
Jan-Lennard Struff: Nach den zwei vergebenen Matchbällen bin ich sehr glücklich, wie ich den Tiebreak gespielt habe … das Team und die Fans waren super. Wenn dich jeder vom Spielfeldrand unterstützt, gibt dir das eine Menge Selbstvertrauen.
Bereits in der Zwischenrunde in Hamburg konnte der 32-jährige Warsteiner seine drei Matches gewinnen, in Málaga bezwang die aktuelle Nummer 152 die Nummer 18 der Welt, Denis Shapovalov, mit 6:3, 4:6, 7:6. War Hamburg 2022 ein Schlüsselmoment auch für diese Partie?
Jan-Lennard Struff: Das Jahr war für mich schwierig, ich habe nicht gut gespielt, war verletzt. Davis Cup in Hamburg zu spielen hat mir dann einen ordentlichen Push gegeben. Es macht mir immer unglaublich viel Spaß, mit dem Team zusammen zu sein. Dieser Spirit pusht mich noch einmal zusätzlich. Das sind wirklich für mich mit die coolsten Wochen im Jahr.
Im zweiten Einzel verlangte dann Oscar Otte dem favorisierten Felix Auger-Aliassime alles ab. Seinen eigenen Aufschlag gab der Kölner nur einmal ab, hatte aber beim Aufschlag des Kanadiers selbst nur wenige Chancen. Nach 1:42 Stunde stellte der Favorit mit einem 7:6, 6:4 auf Unentschieden.
Oscar Otte: Ich kann mir heute nicht viel vorwerfen, außer, dass ich vielleicht etwas aggressiver hätte spielen können. Das Match spiegelt ein bisschen meine letzten Wochen wieder. Ich bin immer recht nah dran und verliere dann enge Zwei- oder Dreisatzmatches. Wenn ich so weiter mache, wird der Knoten aber bald platzen!
Im alles entscheidenden Doppel trafen Tim Pütz und Kevin Krawietz auf Denis Shapovalov und VasekPospisil. Die deutsche Paarung, die 2023 auch auf der ATP-Tour zusammenspielen wird, startete gutund sorgte mit zwei Breaks früh für klare Verhältnisse im ersten Satz. Danach spielten sich die Nordamerikaner in einen Rausch, waren bei eigenem Aufschlag fehlerfrei, retournierten stark und gewannen am Ende verdient mit 2:6, 6:3, 6:3. Für die beiden deutschen Spieler war es die erste Davis Cup-Niederlage.
Kevin Krawietz: Wir sind sehr enttäuscht. Wir wollten dem Team helfen und diesen zweiten Punkt holen. Das haben wir aber leider nicht geschafft, weil die Kanadier zum Schluss besser waren und wir das Niveau aus dem ersten Satz einfach nicht mehr länger halten konnten.
Der Teamkollege richtete den Blick nach der Niederlage nach vorne.
Tim Pütz: Ich denke, mit etwas Abstand realisieren wir, was wir dieses, aber auch schon letztes Jahr erreicht haben. Wir sind eine der Mannschaften, die Jahr für Jahr um den Titel mitspielt und unser bester Spieler hat uns dabei bisher gefehlt. (DTB/TX)
Foto: DTB