Massimo Artioli: „Die WM ist das erste internationale Turnier in Deutschland“.
Teqball wurde im Jahr 2015 von zwei Ungaren entwickelt, mittlerweile wird rund um den Globus Teqball gespielt. In Deutschland probiert Massimo Artioli diesen Mix aus Fußball und Tischtennis zu etablieren, mit wachsendem Erfolg. Der nächste Schritt könnte schon zwischen dem 23. und 27. November passieren, wenn nämlich die fünfte Teqball-Weltmeisterschaft in der KIA Arena in Nürnberg stattfinden wird.
Massimo, kannst Du einmal erklären was Teqball ist?
Massimo Artioli: Teqball ist eine faszinierende Ballsportart, bei welcher mit einem Fußball über einen Teqballtisch gespielt wird. Beim Teqballtisch könnte man salopp gesagt von einer gewölbten Tischtennisplatte sprechen. Teqball verbindet Elemente aus dem Fußball und Tischtennis.
Teqball kann von zwei Spielern im Einzel, vier Spielern im Doppel oder mehreren Spielern in der Runde gespielt werden. Der Ball darf dreimal berührt werden, bevor er schließlich über das Netz auf die gegnerische Plattenseite zurückgespielt werden muss. Alle Körperteile, außer Armen und Händen, können benutzt werden, um den Ball zu spielen. Hauptsächlich benutzt werden Fuß, Knie, Kopf und Brust. Wenn der andere Spieler den Ball nicht zurückspielen kann oder gegen eine Regel verstoßen wird, gibt es immer einen Punkt.
Über welche Fertigkeiten sollte man als Spieler verfügen?
Massimo Artioli: Am Anfang vor allem Geduld. Auch wenn mit der Zeit natürlich viel am eigenen Spiel verbessern kann, ein guter Ballkontakt ist von Vorteil. Wobei aber Teqball als perfekte Unterstützung für die Entwicklung des Spielers angedacht ist.
Kann man die Technik auch noch im höheren Alter erlernen, selbst wenn man beim Fußball eher Vorstopper oder gar Torwart war?
Massimo Artioli: Da kein Kontakt mit dem Gegenspieler oder mit dem Teqballtisch erlaubt sind, kann jeder, egal wie alt, oder wie groß, oder wie stark, oder wie schnell, Spaß beim Teqball haben. Die Technik wird dann ohnehin bei jedem Training, bei jedem Spiel immer weiter verfeinert. Die Fähigkeiten, den Ball gefährlich zu spielen, kommen schneller als man denkt.
Bei der Platte handelt es sich definitiv um keine Tischtennisplatte. Von daher stellt sich mir die Frage: Wo kann man Teqball in Deutschland denn schon spielen? Und wie teuer ist so eine Platte für den Garten?
Massimo Artioli: Wir haben schon mehr als 500 Teqballtische in den vergangenen drei Jahren nach Deutschland ausgeliefert … und zwar nach ganz Deutschland. Es gibt in dem Sinne keine Ballungsräume, was natürlich gut für unseren Sport ist. Wir haben zwei verschiedene Modelle im Angebot: Die Version zum Einstieg, Teq LITE, perfekt für den Garten und Fußball- und Sportvereine und die Version für Profis, Teq ONE und Teq SMART. Der Preis variiert dabei zwischen 1.000 und 3.000 Euro.
Ganz wichtig ist eine hohe Qualität beim Teqballtisch. Der Tisch muss sehr resistent sein, da der Ball im Verlauf eines Spiels mehrfach sehr hart geschmettert wird.
Es gibt nationale und internationale Wettbewerbe. Wo steht Deutschland im Vergleich? Welche Nationen stehen an der Spitze?
Massimo Artioli: Wir sind erst seit weniger als zwei Jahre mit Teqball als komplett neuer Trendsportart in Deutschland unterwegs. Die deutschen Teqers waren jedoch schon bei zwei Teqball-Weltmeisterschaften dabei, 2019 in Budapest sowie letztes in Katowice. Vor allem in Ungarn konnten wir überraschen und unsere Frauen- und Männerteams kamen auf einen sensationellen siebten Platz. Wie gesagt, wir stehen noch am Anfang in Deutschland.
In Osteuropa gibt es viele Nationen, wo Teqball sehr populär ist, und dazu kommen noch Frankreich, Brasilien und die USA, wenn wir über führende Nationen sprechen. Innerhalb der genannten Nationen gibt es mittlerweile schon Teqers, die als Profis in der Welt unterwegs sind. Davon sind wir in Deutschland natürlich noch weit entfernt, aber es geht am Ende des Tages auch um ein bisschen Spaß am Sport. Und das weiß ich, Teqball macht Spaß …
Im November findet in Nürnberg die Weltmeisterschaft statt. Was darf dort das Publikum erwarten? Und wer wären die WM-Favoriten?
Massimo Artioli: Es ist überhaupt das erste Mal, dass ein internationales Turnier in Deutschland ausgetragen wird … und dann auch gleich noch die Weltmeisterschaft. Die deutschen Teqers haben es geschafft, sich in allen fünf WM-Kategorien für die Weltmeisterschaft in Nürnberg zu qualifizieren. Insgesamt erwarten wir Teqers aus über 60 Ländern, unter anderem hat die weltweit bekannteste Footvolley-Spielerin, die Brasilianerin Natalia Guitler, zugesagt. Die KIA Arena in Nürnberg wird Sport auf dem höchsten Niveau bieten und zudem Teqball zum Anfassen und Ausprobieren.
Wir werden mehrere Teqballtische dort stehen haben, damit jeder Besucher richtig Spaß am Teqball haben kann. Auch alle weiteren Sportarten können an der Platte ausprobiert werden, da Teqball nicht nur mit Füßen gespielt werden kann. Man kann es auch mit Händen (TeqVoly) sowie mit Schlägern (TeqIs und TeqPong) spielen.
Von daher kann ich nur sagen: Kommt zwischen dem 23. und 27. November nach Nürnberg in die KIA Arena zur Teqball-Weltmeisterschaft. Jeder ist willkommen …
Glaubst Du, dass diese Weltmeisterschaft zum Booster für Teqball wird? Was für ein Potenzial hat die Sportart in Deutschland?
Massimo Artioli: Auf jedem Fall. „Eurosport“ wird das ganze Event live übertragen. Aber Teqball muss vor Ort gesehen und erlebt haben. Und in Nürnberg darf man es selbst an der Platte erlerben! (TX)