Joonas Iisalo: „Sie spielen einfach so, wie es Tuomas verlangt“.
Der allgemeine mediale Fokus vor der Partie zwischen den Telekom Baskets Bonn und den MLP Academics Heidelberg am heutigen Samstag lag nicht auf dem Spiel, sondern auf der Konstellation auf den Trainerbänken. In Bonn coacht der 40-jährige Tuomas Iisalo das Team, in Heidelberg der 36-jährige Joonas Iisalo. Zum ersten Mal treffen die finnischen Brüder in der easyCredit Basketball-Bundesliga aufeinander.
Herr Iisalo, am Samstag kehren Sie erstmals nach Bonn zurück. Während Sie erstmals mit Heidelberg ein Team in der BBL verantworten, trainiert Ihr älterer Bruder immer noch Bonn. Es wird das erste Duell als Trainer in Deutschland.
Joonas Iisalo: Ich betrachte das Spiel nicht als Iisalo gegen Iisalo, sondern als Heidelberg gegen Bonn … Tuomas wird es genauso sehen. Es geht nicht um mich oder ihn, sondern um zwei Teams, die bislang äußerst soliden Basketball gespielt haben. Darauf fokussiere ich mich.
Die Rollen sind am Samstagabend im Telekom Dome ganz klar verteilt. Bonn hat höhere Ambitionen und Ansprüche als Heidelberg, die sich in der zweiten Saison nach dem Aufstieg aus der ProA sukzessive entwickeln möchten.
Joonas Iisalo: Es ist sicherlich einer der schwierigsten Plätze in der BBL, um dort zu gewinnen. Wir müssen diese Atmosphäre genießen und dürfen sie aber nicht zu nah an uns herankommen lassen … es wird unglaublich laut und energetisch.
Sie haben da weitergemacht, wo wir im Sommer aufgehört haben. Bonn hat nach vier Spielen das beste Net-Rating in der BBL. Das sagt viel über das Talent und die harte Arbeit der Baskets aus. Sie spielen einfach so, wie es Tuomas verlangt.
Tuomas Iisalo: Heidelberg wird von Spiel zu Spiel besser, was ganz normal für eine Mannschaft ist, die komplett neu zusammengesetzt ist und ein neues System spielt … besonders defensiv haben sie sich seit Saisonbeginn stabilisiert. Und dann sind da noch ihre vielen Buzzer-Beater … das sagt viel über das gegenseitige Vertrauen im Team aus und auch, dass die Mannschaft noch richtig viel erreichen kann.
Man benötigt auch immer etwas Glück, dass die letzten Würfe dann auch reinfallen. Aber zum Glück gehört auch, dass man sich vorher in die Situation gebracht hat, um mit dem letzten Wurf das Spiel zu drehen, und das geht nur mit harter Arbeit!
Bis vor etwas mehr als drei Monaten waren Sie noch Co-Trainer neben Ihrem Bruder. Vermissen Sie eigentlich den großen Bruder jetzt so allein Heidelberg?
Joonas Iisalo: Das ist eine schwierige Frage … ich vermisse es, mit ihm die Arbeit und die Aufgaben teilen zu können. Als Headcoach muss man sich um viel mehr als das bloße Coaching kümmern. Aber gleichzeitig genieße ich es auch, jetzt der Boss für mein Team sein zu können. (TX)