Jennifer Janiska: „Es fühlt sich einfach richtig an“.
Jennifer Janiska beendet ihre Karriere als Volleyball-Nationalspielerin und wird 2023 nicht mehr für Deutschland aufschlagen. Das Spiel gegen Polen, vor 10.000 Fans, bei der Weltmeisterschaft 2022 war das letzte Spiel als Nationalspielerin. Nach 204 Partien für Deutschland, am Ende sogar als Kapitänin, zieht Jennifer Janiska einen Strich und dieses Kapitel und konzentriert sich auf die Karriere beim Dresdner SC.
Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Jennifer Janiska: In den vergangenen zehn Jahren war ich jeden Sommer mit der Nationalmannschaft unterwegs. Ich habe diese Zeit geliebt, aber auch viele private Anlässe verpasst. In den letzten Monaten ist die Überlegung gereift, Familie und Freunden mehr Zeit in meinem Leben einzuräumen.
Auch die schönste Zeit in der Nationalmannschaft hat irgendwann ein Ende und ich habe für mich beschlossen, dass es jetzt gekommen ist. Ich bin mit mir im Reinen und habe nach dem Highlight bei der Weltmeisterschaft und einem tollen, aber auch langen Sommer mit dem Team, den richtigen Zeitpunkt gefunden, an dem dieses Kapitel jetzt endet … es fühlt sich einfach richtig an.
Klingt trotzdem nach einer nicht gerade leichten Entscheidung?
Jennifer Janiska: Ich werde die Zeit vermissen, Deutschland auf dem Volleyballfeld vertreten zu dürfen. Natürlich gehört EM-Silber 2013 zu den großen Highlights, aber auch Spiele wie der Sieg bei der WM 2018 gegen Brasilien. Vor allem die Auftritte vor vielen Fans in ausverkauften Hallen wie etwa 2019 und 2022 in Polen bleiben unvergessen. Ich werde mich aber auch immer an die vielen kleinen Momente und Anekdoten abseits des Courts mit dem Team erinnern … von verpassten Flügen, verirrten Shuttles, falschen Flughäfen, den vielen Reisen und den beinah unzähligen gemeinsamen Wochen im Trainingszentrum.
Wie sieht es der DVV-Sportdirektor?
Christian Dünnes: Jennifer hat in den letzten Jahren diese junge Mannschaft als Kapitänin entscheidend geführt. Ihre Erfahrung und Kommunikation, ihre Qualitäten als Annahme- und Abwehrspielerin, aber auch in Aufschlag und ihre Lösungen im Angriff waren wichtige Stütze für das Team bei der diesjährigen Weltmeisterschaft. Sie wird in ihrer Rolle fehlen. Team und Staff werden den Entwicklungsprozess des jungen Teams um weitere Führungsspielerinnen entwickeln sowie stärken müssen. Wir bedanken uns bei Jennifer Janiska für ihren Einsatz in den vergangenen zehn Jahren im Nationaltrikot. Als Spielerin und als Person hat sie den Volleyball und die Nationalmannschaft entscheidend mitgeprägt. Wir wünschen ihr für die anstehenden Herausforderungen im Verein natürlich viel Erfolg. (DVV/TX)