Roger Gary Hunt: „Ein paar neue Dinge ausprobieren, eine starke Show abliefern“.
„Ich möchte Grenzen durchbrechen und Dinge tun, die noch nie jemand zuvor getan hat“. Roger Gary Hunt ist ein Mann, der zu seinem Wort steht. Seit mehr als einem Jahrzehnt ist der in London geborene Franzose bereits Klippenspringen und in dem Streben nach Erfolg und Spitzenleistungen verschiebt Gary Hunt immer wieder die Grenzen. Neunmal ging die Red Bull Cliff Diving World Series schon an „The Diver“.
Wie stehen Deine Eltern zu Deiner gefährlichen Leidenschaft?
Gary Hunt: Meine Mutter hat viele, viele Jahre gebraucht, um sich an meinen Beruf zu gewöhnen. Bis heute möchte sie, dass ich sie nach den Wettkämpfen anrufe, um ihr zu sagen, dass es mir gut geht.
In welchem Alter würdest Du später einmal Deinen Kindern erlauben, von bis zu 27 Meter hohen Plattformen zu springen?
Gary Hunt: Das hängt vom Training ab. Wenn es sich ran gearbeitet hat und stark genug ist, problemlos das Eintauchen zu meistern.
Und welchen Rat würdest Du dem jungen Gary Hunt geben?
Gary Hunt: Dehnen! Vor und nach jedem Training, vor und nach jedem Wettkampf. Dies auch schon in jungen Jahren.
Was braucht man für das Klippenspringen?
Gary Hunt: Vor allem Wasser … tiefes Wasser!
Was macht einem so erfolgreichen Klippenspringer Angst?
Gary Hunt: Die Höhe ist es sicher nicht … ich habe Angst, wenn ich die Kontrolle verliere. Ein großer Teil des Turm- oder des Klippenspringens besteht einfach darin, die vollständige Kontrolle über den eigenen Körper zu haben. Wenn man so viel Zeit damit verbringt, wirkt sich das auch außerhalb des Sports auf einen aus. Wenn ich das Gefühl habe, dass es etwas in meinem Leben gibt, das ich nicht kontrollieren kann, dann macht mir dies Angst.
Wann wäre eine Klippe zu hoch für Dich?
Gary Hunt: Das hängt davon ab, was ich von der Klippe aus machen will. Für einen Wettkampf im Klippenspringen sind 28 Meter wirklich das absolute Maximum, für ein bisschen Spaß … einfach hoch, hoch und weg.
Welche Höhe hatte Deine bisher höchste Klippe generell?
Gary Hunt: Ich habe einmal einen Rückwärtssalto von der Furorenbrücke gemacht, es waren wohl knappe 32 Meter.
Springst Du manchmal auch noch „normal“ ins Wasser rein? Oder hast Du die Fähigkeit vielleicht als Profi ganz verloren?
Gary Hunt: Ich kann auf so ziemlich jede Art und Weise in ein Gewässer springen, egal ob als Anfänger oder eben wie ein Profi.
Gibt es eine Sportart, in der bei Dir nicht wirklich viel geht?
Gary Hunt: Ich bin ziemlich, ziemlich schlecht im Basketball. In der Schule war es überhaupt nicht meine Sportart.
Warum Klippenspringen und nicht Ballett?
Gary Hunt: Im Alter von gut vier Jahren hatte ich unter anderem Stepptanz, Modern Dance und Ballettunterricht! Ich wuchs mit größeren Schwestern auf … ich glaube, ich habe mich einfach in das Wasser verliebt.
Was ist Dein Ziel für die Red Bull Cliff Diving World Series?
Gary Hunt: Erst einmal wieder viel Spaß haben. Ein paar neue Dinge ausprobieren und eine starke Show abliefern. (Red Bull/TX)