Marco Rose: „Jetzt im Nachhinein kann ich den Nachmittag genießen“.
Nach dem Auftritt in der Champions League war für Trainer Domenico Tedesco bei RB Leipzig die Arbeit beendet. Nachfolger auf der Bank: Marco Rose. Ausgerechnet im ersten Spiel geht es gegen Borussia Dortmund, den letzten Verein des Trainers. Und dann gewinnt RB Leipzig gegen Borussia Dortmund verdient 3:0. „Sky“-Experte Dietmar Hamann bringt es auf den Punkt: „Leipzig war in allen Belangen besser“.
Herr Rose, Sie sind neue bei RB Leipzig und spielen dann gleich gegen Ihren ehemaligen Verein. Was bedeutet Ihnen der Sieg gegen Borussia Dortmund?
Marco Rose: Ich war sehr gerne bei dem Verein, es ist ein toller Verein. Ich habe ganz tolle Menschen kennengelernt … herausragende Fans. Es hat am Ende nicht mehr gepasst, ich musste gehen. Aber das Leben geht weiter. Ich habe einen tollen Draht zum Trainerteam und ein sehr gutes Verhältnis zu Edin und ich wünsche dem BVB, Edin und den Jungs persönlich alles Gute. Aber meine Aufgabe ist es jetzt, mit Leipzig erfolgreich zu sein und möglicherweise besser als der BVB.
Jetzt im Nachhinein kann ich den Nachmittag genießen. Grundsätzlich genieße ich das Privileg überhaupt Bundesligatrainer zu sein und habe Spaß an meinem Job. Aber die letzten Tage waren schon sehr stressig. Ich bin wirklich zufrieden, dass die Jungs so viel umgesetzt haben und wir verdient gewonnen haben.
Herr Terzic, gegen den Vorgänger verloren. Wie sehen Sie die Leistung Ihrer Mannschaft am heutigen Nachmittag?
Edin Terzic: Wir haben heute kein gutes Spiel gezeigt. Das ist das, was uns nervt. Daran werden wir arbeiten und genau analysieren, was heute gefehlt hat, was nicht gut gelaufen ist. Dann wird uns nicht viel Zeit bleiben, es abzustellen, weil wir am Mittwoch schon die nächste schwere Aufgabe in der Champions League haben. Wir werden versuchen, es besser zu machen und bessere Ergebnisse zu erzielen.
Aber heute war es ein schlechtes Spiel. Da waren ein paar Dinge, die uns gar nicht gefallen haben, die hatten wir in der Vergangenheit auch häufig. Wir müssen daran arbeiten, diese schnellstmöglich abzustellen, eine Konstanz reinzubekommen.
Willi, Du hattest heute ja quasi den „Dosenöffner“. Wie siehst Du das Spiel?
Willi Orban: Es steckt in uns, heute haben wir es von der ersten Minute an auf den Platz bekommen. Es war ein super Gefühl. Wir haben so viel Potenzial, wir müssen es halt auf den Platz bringen. Die Fans waren da und dann gehen wir auch früh in Führung, das hat uns geholfen. Heute war es klar, wer gewinnt.
Nach solch einem Auftritt, nach solch einem Sieg in Dortmund, lag es wirklich in der Vergangenheit nur am Trainer?
Marco Rose: Es liegt immer auch sehr viel an den Jungs. Domenico ist Pokalsieger geworden, hat eine ganz starke Rückrunde gespielt, sich für die Champions League qualifiziert. Das ist immer auch essenziell … er hat Großes geleistet für den Verein. In unserem Geschäft ist es aber so, dass in Vereinen Konstellationen entstehen, wo es nicht weiter geht … das durfte ich auch erleben. Ich bin jetzt da und versuche, die Ideen, die ich habe, umzusetzen. Das haben die Jungs im ersten Schritt schon sehr gut gemacht. Wir haben heute ein Bundesligaspiel gewonnen, einen guten Schritt in die richtige Richtung gemacht, können aber noch viele Details besser machen.
Was für Arbeiten kommen denn in den nächsten Wochen auf die Leipziger zu?
Marco Rose: Wenn du insgesamt spielaktiver bist, dann entwickelt sich Energie von alleine. Das ist eine Mannschaft, die gewinnen möchte … die es gewohnt ist, mehr zu gewinnen als zu verlieren. Es lief jetzt nicht so toll in den letzten Wochen. Dann kommt ein neuer Trainer mit anderer Ansprache und das setzt etwas frei. Aber das war nur ein Sieg, jetzt kommen Madrid und Mönchengladbach. Wir haben sehr viele Spiele, der Kader ist nicht so groß … wir müssen aber dranbleiben. (Sky/TX)