Viel leichter, aerodynamischer und noch effizienter.
Im März hatte der Audi RS Q e-tron in Abu Dhabi seine allererste Rallye gewonnen. Jetzt geht die zweite Evolutionsstufe verbessert bei der Rallye Marokko 2022 und der Dakar 2023 an den Start. Mit einer neuen Karosserie, besserer Aerodynamik, geringerem Gewicht und tieferem Schwerpunkt. Nach den Weiterentwicklungen in Antrieb und Innenraum darf der Audi RS Q e-tron nun sogar das Kürzel E2 tragen.
„Der Audi RS Q e-tron E2 übernimmt kein einziges Karosserieteil vom Vorgänger“, sagt Axel Löffler, Chief Designer des Audi RS Q e-tron. Um die vorgeschriebenen Innenraummaße einzuhalten, fällt das sonst zum Dach hin eng eingezogene Cockpit nun viel breiter aus. Auch Front- und Heckhaube sind neu gestaltet. „Wir verzichten nun auf die Unterströmung der hinteren Haube links und rechts der B-Säulen. In Verbindung mit geänderten Lay-ups reduziert diese Lösung das Gewicht“, so Axel Löffler. Zwar müssen T1U-Prototypen künftig 2.100 statt 2.000 Kilogramm wiegen, doch da die erste Generation des Audi RS Q e-tron jedoch stark übergewichtig war, galt es, mehrere Kilogramm einzusparen. Damit einher geht eine Absenkung des Fahrzeug-Schwerpunktes.
Komplett neu präsentiert sich das aerodynamische Konzept im Karosseriebereich unterhalb der Hauben. Fast erinnert die Sektion an einen Bootskörper: Die breiteste Stelle befindet sich in Höhe des Cockpits, nach vorn und hinten verjüngt sich der Karosseriekörper. Audi verzichtet nun auf den Teil der Kotflügel, welcher hinter den Vorderrädern lag und den Übergang zur Tür darstellte. Intern „Elefantenfuß“ betitelt. Dadurch sparen die Konstrukteure weiteres Gewicht und optimieren den Luftfluss.
„Der aerodynamische Aspekt ist im Wüsten-Rallyesport nicht zu unterschätzen“, so Axel Löffler. Zwar besitzt die Karosserie durch die neuen Maße einen größeren und damit ungünstigeren Querschnitt. Trotzdem ist der aerodynamische Widerstand um rund 15 Prozent zu verringert. Nichts ändert sich an der Höchstgeschwindigkeit. Sie bleibt im Reglement weiterhin auf 170 Stundenkilometer begrenzt. Der verbesserte Luftfluss bietet nur Vorteile.
Der elektrische Antrieb des Audi RS Q e-tron E2 umfasst einen Energiewandler, bestehend aus Verbrennungsmotor und Generator sowie Hochvoltbatterie und den beiden Elektromaschinen an Vorder- und Hinterachse. Eine große Rolle spielt dabei das Energiemanagement. Die elektronische Steuerung des elektrischen Antriebs hat sich bei den ersten Einsätzen bewährt. Nur in Extremfällen ergaben sich Probleme. So notierte Audi bei der Rallye Dakar in Situationen, in denen die Räder viel weniger Bodenkontakt hatten, kurzfristige Leistungsüberschüsse. Die FIA greift bereits ab einer Schwelle von zwei Kilojoule Energieüberschuss ein und verteilt Sportstrafen.
Von der weiter optimierten Steuerung profitieren auch die Nebenverbraucher. Die Servopumpe, die Kühlpumpe der Klimaanlage und die Lüfter haben einen deutlich messbaren Einfluss auf den Energiehaushalt. Im Lauf der Debütsaison 2022 hat das Rallye-Team von Audi und Q Motorsport wertvolle Erfahrungen gesammelt, die eine bessere Bewertung ermöglichen. Beispiel Klimaanlage: Sie arbeitet so extrem, dass bei konstanter Höchstleistung das Kühlmittel einzufrieren drohte. Künftig läuft die Anlage im intermittierenden Betrieb. Dabei spart sie Energie, aber die Temperaturen im Raum schwankt kaum. (FKF)
Foto: ©AUDI