Louis Meintjes: „Es ist etwas ganz Besonderes, hier gewonnen zu haben“.
Louis Meintjes hat seine erste Etappe bei einer der großen Rundfahrten gewonnen. Der südafrikanische Kletterer gewann aus einer Fluchtgruppe heraus an den steilen, brutalen Hängen von Les Praeres. Louis Meintjes ist nach „Robbie“ Hunter erst der zweite südafrikanische Etappensieger bei der Vuelta a España. Remco Evenepoel setzte ein weiteres Ausrufezeichen. Mehr Informationen unter: www. lavuelta.es.
Louis, wie fühlt sich der erste Etappensieg bei der Vuelta a España an?
Louis Meintjes: Es ist etwas Besonderes. Ich habe noch nie bei einer der großen Rundfahrten auf dem Podium gestanden … außer bei einer Mannschaftswertung. Solch ein Podium war eines meiner Hauptziele, bevor ich meine Karriere beende.
Hattest Du Dir die Etappe bereits im Vorfeld ausgesucht?
Louis Meintjes: Ich wollte heute angreifen, weil es mir in den letzten Tagen nicht gelungen ist, dem Rhythmus der Favoriten auf den Gesamtsieg ausgerechnet in den Bergen zu folgen. Von daher wollte ich heute angreifen, aber dafür brauchte ich die richtige Fluchtgruppe. Dank meiner Teamkollegen kam ich schließlich in die richtige Fluchtgruppe. Sie kontrollierten über eine Stunde alle Ausreißversuche, ich konnte mir also die ideale Gruppe aussuchen. Aber die Aufgabe war trotzdem nicht leicht, alle in der Gruppe wussten, dass ich wahrscheinlich der beste Kletterer bin. Daher machten es mir die Mitstreiter recht schwer und ich musste mehr als sie arbeiten. Es war klar, ich verbrauche mehr Energie, von daher war ich mir nicht sicher, ob ich die Beine für den letzten Anstieg habe. Da Les Praeres so steil ist, gab es nur ein Taktik für mich: Wie im Zeitfahrmodus an die Spitze zu fahren und ohne einen Blick zurück alles zu geben. Es ist etwas ganz Besonderes, hier gewonnen zu haben.
Remco, Du hast das „rote Trikot“ nicht nur verteidigt, erneut hast Du Deinen Vorsprung auf die Konkurrenten vergrößert. Und nach dem morgigen Ruhetag kommt das Einzelzeitfahren. Deine Disziplin. War dies alles so geplant?
Remco Evenepoel: Um ehrlich zu sein, fühlte ich mich schon sehr müde, aber ich denke, alle haben ihre Beine gespürt. Bei einem Anstieg wie diesem geht es nur um die Kraft, kein Taktieren, weil es zu steil ist. Und als mir dann gesagt wurde, dass ich eine Minute vor allen anderen fahre … das gibt einem so viel Motivation, das kann man sich nicht vorstellen. Ich habe aber wirklich nicht erwartet, dass ich mit diesem Vorsprung ins Zeitfahren gehen würde. Jetzt freue ich mich riesig auf die Pause!
Wir hatten den Plan, die Ausreißer ziehen zu lassen, damit die Bonifikationen weg sind, falls wir Zeit verlieren. Ich denke, das Team hat das perfekt gemacht, trotz der Nachricht vom positiven Test von Pieter. Wir haben gut kommuniziert. Dries sagte, dass er sich heute nicht so gut fühlte, also war es an Julian, Ilan und mir, in diesen Anstieg zu kommen. Wenn man sieht, was sie wieder geleistet haben … ich bin so beeindruckt von meinem Team. Ich bin so glücklich mit den Jungs, es macht mich sogar emotional, wenn ich sehe, wie die Jungs sich für mich ins Zeug legen. Wie ich schon sagte, bin ich wirklich emotional, auf eine gute Art und Weise. Ich habe keine Worte mehr für die Jungs, sie haben sich wirklich diesen Ruhetag nun verdient. (TX)