Jay Vine: „Das ist ein wahrgewordener Traum“.
Die Hänge des Pico Jano waren in Nebel gehüllt und dann tauchte Jay Vine aus der weißen Wand auf. Für den Profi vom Team Alpecin-Deceuninck war es nicht nur der erste Sieg bei der Vuelta a España, es war überhaupt der allererste Etappensieg bei einer der drei großen Rundfahrten. Auf den weiteren Plätzen Remco Evenepoel, der nun das „rote Trikot“ trägt, und Enric Mas. Alles weitere unter: www. lavuelta.es.
Jay, fühlt sich ein Etappensieg bei der Vuelta a España an?
Jay Vine: Es ist fast unwirklich. Ich hatte die Fluchtgruppe verpasst, ich hatte direkt auf den ersten Kilometern einen Plattfuß. Es ist total unwirklich, dass ich es auf den letzten Kilometern noch aus der Gruppe mit den ganzen Klassementfahrern heraus geschafft habe. Ich habe dieses Jahr so viel gearbeitet, nachdem ich letztes Jahr so nah dran war … das ist ein wahrgewordener Traum!
Auf dem allerletzten Kilometer habe ich dann ganz allein an meine Frau gedacht, die in den letzten drei oder sogar vier Jahren wirklich alles für mich getan hat, um mich an diesen Punkt zu bringen. Und nun stehe ich hier!
Hattest Du einen Plan?
Jay Vine: Ich wusste, dass Padun noch vor mir lag, und wenn ich den Rückstand aufholen wollte, musste ich von langer Hand fahren. Es war gut für mich, dass ich 13 Minuten im Klassement zurück war … ich konnte meine Kräfte gut einteilen und den Anstieg gut bewältigen.
Remco, recht mutig attackiert und nun im „roten Trikot“!
Remco Evenepoel: Ich bin wirklich glücklich und stolz darauf, nun zu führen. Damit geht ein großer Traum in Erfüllung. Aber das ist der Grund, warum ich so lange und so hart gearbeitet habe. Was ich heute gezeigt habe, ist vielleicht eine der besten Leistungen, die ich auf dem Rad jemals gezeigt habe. Bei einer Bergankunft dank des gesamten Teams eine so starke Leistung abzuliefern, ist ein wahr gewordener Traum. Das ist der Grund, warum wir hier bei der Vuelta a España sind. Wir können nur stolz auf das sein, was wir heute als Team gezeigt haben, und ich hoffe, dass wir dieses gute Gefühl wirklich beibehalten können. (TX)