Arnaud Démare: „Ein Sprint bis ins Ziel, ich wollte es wirklich nicht verpassen“.
Arnaud Démare hat die 115. Auflage von Paris-Tours in einem spannenden Rennen und Finale vor Franck Bonnamour (B&B Hotels p/b KTM) und Jasper Stuyven (Trek-Segafredo). Das Tempo war von Anfang an unerbittlich, die Angreifer zündeten ein wahres Feuerwerk auf den Weinbergswegen, die nach Tours führen. Und dazu auch noch der Wind. Mehr zum Rennen unter: www.equipecycliste-groupama-fdj.fr.
Arnaud, was geht Dir nach solch einem Erfolg zum Abschluss der Saison alles durch den Kopf? Kannst Du es schon in Worte fassen?
Arnaud Démare: Ich bin wirklich sehr glücklich, es ist recht emotional für mich!
Wir alle wissen, was ich in der letzten Zeit durchgemacht habe … überhaupt keine Erfolge mehr, nicht die Beine, die ich wollte und brauchte … heute war ein wirklich idealer Tag. Es war ein Sprint bis ins Ziel, ich wollte es wirklich nicht verpassen.
Ich hatte einen Gedanken an meine Frau, weil wir alles richtig gemacht haben, um weiter zu glauben. Jetzt hat sich das Blatt gewendet. Es lächelt heute, und das ist großartig. Im letzten Rennen der Saison zu gewinnen, auf die Weise, ist ein großes Glück. Ich habe schon viele Rennen gewonnen, aber dieses genieße ich sehr.
Kannst Du ein wenig zum Finale sagen?
Arnaud Démare: Ich habe mich sehr gut mit Jasper Stuyven bei unserer Verfolgung ergänzt, doch dann kamen wir eine Zeit lang nicht weiter. Wir konnten die anderen schon sehen, aber sie wollten uns nicht aufschließen lassen. Ich war wurde in dieser Phase etwas ratlos … ich konnte sehen, auch Jasper gab alles. Einen Moment lang hatte ich Angst, es würde wieder nicht reichen.
Doch endlich waren wir drin und nähern uns zusammen dem Ziel. Eine kleine Lücke entsteht, ich ergreife die Initiative und ziehe bis zum Schluss durch. Ich gebe alles, was ich noch in mir hatte, in meinem Körper, in meinen Beinen … alles brennt. Es hat ganz knapp geklappt. Ich bin nur glücklich!
Wie hat Dir die brandneue Streckenführung gefallen?
Arnaud Démare: Ich dachte nicht, dass mir die neue Strecke von Paris-Tours liegen würde … es kam jedoch schließlich doch alles so, wie ich es eigentlich wollte.
Herr Guesdon, vor 15 Jahren waren Sie der letzte Franzose, der Paris-Tours gewinnen konnte. Heute sind Sie der sportliche Leiter beim Team Groupama-FDJ und Ihr französischer Fahrer Arnaud Démare hat gewonnen. War dies die Planung, oder welche Pläne hatten Sie?
Frédéric Guesdon: Wir hatten eine starke Gruppe am Start, wir wollten das Rennen hart machen und vor allem viele Karten im Finale haben … wir wissen, dass man auf diesen Weinbergsstraßen alles verlieren kann. Wir konnten also nicht alles auf einen einzigen Fahrer setzen und wollten ein hartes Ausscheidungsrennen veranstalten, um unsere Chancen in Tours zu verbessern.
Ist es nur ein Sieg, oder könnte es für 2022 ein Faktor sein?
Frédéric Guesdon: Alle Siege sind gut, aber dieser ist sicherlich wichtiger als viele andere, vor allem für Arnaud, der bekanntlich seit Juni nur darauf gewartet hat.
Bei Paris-Roubaix waren wir etwas enttäuscht, deshalb sind wir froh, die Saison mit einem Sieg zu beenden. Ich möchte nicht behaupten, dass es seine Saison rettet, aber es wird gut für ihn sein, die nächste zu beginnen. Wir wissen sehr wohl, dass wir nicht immer an der Spitze der Tabelle stehen können und dass wir uns immer wieder selbst herausfordern müssen. Arnaud hat mit Stil gewonnen, und wir wissen, dass er zu solchen Dingen fähig ist und vor allem auch immer war. Ich hoffe, dass er dadurch Anregungen für die weitere Zukunft sowie für die nächste Saison erhält. (TX)
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