Karl-Heinz Fliegauf: „Justin Pogge ist ein absoluter Teamplayer“.
Es war eine Hiobsbotschaft für die Grizzlys Wolfsburg. Ende Juni hat Chet Pickard dem Club mitgeteilt, dass er aus rein privaten Gründen nicht mehr nach Wolfsburg zurückkehren wird. Stattdessen möchte der 32-jährige Goalie seine aktive Karriere laut eigener Aussage mit sofortiger Wirkung beenden. Karl-Heinz Fliegauf, Grizzlys Wolfsburg Sportdirektor und Geschäftsführer, war also äußerst kurzfristig gefordert.
So ungünstig der Zeitpunkt für das aktive Karriereende von Chet Pickard auch war, warum fiel die Wahl auf den 36-jährigen Kanadier Justin Pogge?
Karl-Heinz Fliegauf: Ich bin überzeugt, dass wir trotz vergebener Ausländerlizenz, die alternativlos war, die bestmögliche Lösung aus dieser absolut unvorhersehbaren Torhütersituation gefunden haben. Mit Justin Pogge haben wir sofort einen Torhüter mit viel Erfahrung gewonnen, der in den offenen Gesprächen ganz klar signalisiert hat, dass er mit allen Gegebenheiten und Anforderungen einverstanden ist. Seine positive Art passt sehr gut zu uns, er ist ein absoluter Teamplayer. Wir werden uns voll auf ihn verlassen können, wenn er zum Einsatz kommt. Auch Dustin, der in die Entscheidung mit eingebunden war, stand der Verpflichtung sehr positiv gegenüber.
Dazu kommt noch Ennio Albrecht. Was ist der Plan?
Karl-Heinz Fliegauf: Zudem haben wir mit Ennio Albrecht noch einen dritten jungen Torhüter verpflichtet, der unser neues Trio vervollständigt. Ennio ist sehr fleißig, ein Torhüter mit einer positiven Ausstrahlung und soll bei uns die Chance bekommen, sich für die Zukunft weiterzuentwickeln. Ennio ist außerdem auch noch als Torhüter für unseren Kooperationspartner Hannover Scorpions geplant.
Hatte sich das Karriereende von Chet Pickard irgendwie angedeutet?
Karl-Heinz Fliegauf: Die Nachricht über Chets Karriereende hat uns wie ein Blitz getroffen. Wir akzeptieren eine solche Entscheidung, die sicherlich nicht leicht war. Die Art und Weise, diese uns erst Ende Juni ohne eine Vorankündigung mitzuteilen, ist für mich inakzeptabel. Chet hat uns mit seinem ganzen Vorgehen in eine äußerst schwierige Situation gebracht, da es für uns Ende Juni keinerlei Chance mehr gab, einen deutschen Torhüter mit Qualität zu verpflichten. Ich hätte mir gewünscht, dass Chet uns in seinen Entscheidungsprozess mit einbezieht, da er diese Entscheidung mit seiner Familie sicherlich nicht über Nacht getroffen hat. Somit hätten wir zeitiger darauf vorbereitet sein können. Die Art und Weise hat mich enttäuscht. Ich wünsche Chet und seiner Familie trotzdem alles Gute für ihren zukünftigen Lebensweg. (TX)