Wout van Aert: „Ich bin Vollgas gefahren, aber das Ergebnis war es wert“.
In Dänemark wurde Wout van Aert zum Start der Tour de France 2022 dreimal ganz knapp geschlagen. Bei der Etappe nach Calais reichte es dann. In der letzten Rampe verschärfte das Team Jumbo-Visma das Tempo extrem und der Belgier im „gelben Trikot“ setzte sich ab und vollendete sein Solo erfolgreich. Den Sprint des Pelotons gewann Jasper Pilipsen vor Christophe Laporte. Informationen unter: www.letour.fr.
Wout, dreimal wurdest Du ganz knapp geschlagen, zweimal im Sprint. Diesmal habt Ihr das ganze Peloton mit der Attacke am letzten Hügel überrascht und Du hast im „gelben Trikot“ gewonnen. Eine geplante Aktion?
Wout van Aert: Es war eine bereits im Vorfeld geplante Aktion. Wir wollte es nicht noch einmal riskieren knapp zu verlieren. Aber es war eigentlich offensichtlich, dass wir etwas mit dem Team versuchen wollten.
Wir waren in einer perfekten Position mit Nathan und Steven, die ein Loch gerissen haben. Über Funk hörten wir schließlich, dass wir Schaden angerichtet hatten. Von da an bin ich dann Vollgas gefahren, um zu sehen was passieren würde. Ich war mir aber nicht ganz sicher, ob ich auf Jonas und Yates warten sollte … ich bin Vollgas gefahren, damit Jonas nicht fahren musste.
Was hat die Etappe für einen Angriff so besonders gemacht?
Wout van Aert: Wir hatten diese Etappe im Kampf um das „grün Trikot“ eingekreist, weil sie für die reinen Sprinter vielleicht etwas zu schwierig sein könnte, während es aber trotzdem satte 50. Punkte gibt. Ich musste eine Zeit lang über das Limit gehen und es war ein harter Kampf über zehn Kilometer, aber das Ergebnis war es wert.
Kamen Dir bei Deiner alleinigen Flucht gar keine Zweifel auf?
Wout van Aert: Das „gelbe Trikot“ verleiht einem Flügel. Es war ein recht schwerer Anstieg, aber die Wahrscheinlichkeit war hoch, dass die Etappe trotzdem im Sprint enden würde. Alleine war es schwierig, aber dank der Arbeit des Teams habe ich es geschafft. Ich musste den Job also beenden.
Jasper, es sah so aus, als ob Du den Sieg bejubelt hattest?
Jasper Philipsen: Ja, aber nur für gut drei Sekunden hielt ich mich für den Sieger. Dann habe ich van Aert gesehen … aber generell fährt man eben für den Erfolg.
Christoph, Dein Teamkollege hat gewonnen. Ein guter Tag?
Christophe Laporte: Natürlich! Die Taktik ist aufgegangen und Wout steht in der Mitte des Podiums heute … er verdient es. (TX)